Letzte Freunde
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Hanser Berlin
Rezension
Ein Kreis schließt sich - jetzt, da sie alle tot sind. Betty fiel bei der Gartenarbeit einfach um, sie war die Erste. Terry hatte einen Unfall, und zuletzt hat es auch noch Old Filth erwischt. Diesen drei unwiderstehlichen, eigenwilligen Figuren hat die Grand Old Lady der englischen Literatur, Jane Gardam, drei Bücher gewidmet. Der abschließende Band "Letzte Freunde" konzentriert sich auf Terry Veneering und erzählt aus seiner Kindheit und Jugend und wie er zu dem geworden ist, der er war. Eine schillernde Geschichte, fürwahr. Irrlichternd ist auch das Verhältnis der drei untereinander: Betty und Edward Feathers waren jahrzehntelang und keineswegs unglücklich miteinander verheiratet. Und irgendwie dazwischen stand Sir Terry Veneering, der von Kind an wusste, dass er "bezirzen, verzücken und erobern würde". Gelungen ist ihm das auch bei Betty, aparterweise am Vorabend ihrer Heirat. Und nicht nur deshalb sind sich die beiden Männer spinnefeind - Konkurrenten sind sie auch beruflich: zwei Titanen, die auf ihre alten Tage und zu ihrem eigenen Erstaunen noch andere Gemeinsamkeiten entdecken. Es ist das reinste Vergnügen, der feinen und unaufdringlichen Erzählweise der 1928 geborenen Autorin zu folgen, wie sie gleichermaßen mit Scharfsinn und Sympathie ihren Figuren begegnet.
(sti)