Die Nacht gehört dem Drachen
JUGEND UND KINDER
Informationen: , 14.9 €
Verlag: Carlsen
Rezension
Können Rachefantasien richtig sein? Das Buch beantwortet diese Frage positiv. Das vorweg, denn damit wird die Geschichte nicht nur zu einem lesenswerten Roman, sondern zur Grundlage einer philosophischen Frage über die Überwindung ertragenen Leidens. Teenagerin Evie, die bei ihren Adoptiveltern Paul und Amy lebt, braucht lange, bis sie zugibt, dass sie unter einer gebrochenen Rippe leidet. Als ein Rippenstück herausoperiert wird, beginnt damit auch Evies Auseinandersetzung mit ihrem gewalttätigen ersten Elternhaus. Hilfe bekommt sie dabei von einem kleinen Drachen, den sie sich aus dem Rippenstück schnitzt und der nachts lebendig wird. Mit ihm streift sie durch die Gegend und entdeckt ihre eigene Kraft. Aber auch die Rachefantasien, von denen sie hofft, dass sie von ihren neuen Eltern geteilt werden. Gleichzeitig wünscht sie sich aber, dass dies nicht so sei, denn dadurch würden sie zu anderen, weniger guten Menschen; Menschen wie sie selbst und ihre Großeltern. Man erfährt nur indirekt, was Evie widerfuhr, warum ihre Mutter nicht mehr lebt und was ihre Großeltern ihr angetan haben. Aber es ist genug, um zu verstehen, warum sie sich wünscht, dass diese nicht ungestraft davonkommen. Während aber das kluge, starke Mädchen mit sich ringt, ist sie eigentlich schon dabei zu genesen - und zwar durch Vertrauen, nicht durch Vergeltung.
(md)Kurzbeschreibung
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