Der Trip
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 16 €
Verlag: Wunderlich
Rezension
Journalistin Kate hat bereits in zwei Bänden zuvor bewiesen, dass sie, wenngleich sympathisch, auch manipulativ sein kann und sich selbst an schräge Gestalten ranwanzt, wenn sie eine gute Story wittert. So gelesen in „Die Witwe“ und „The Child“. Als sie jetzt im Sommerloch zu zwei verschwundenen britischen Mädchen auf Thailandreise recherchiert, deren Leichen kurz danach in einem Hostel in Bangkok gefunden werden, war dort aber auch ihr Sohn vor Ort. Vor bald zwei Jahren brach er fast den gesamten Kontakt nach Hause ab und den Mädchen gegenüber verhielt er sich verdächtig. Der Spieß dreht sich um und Kate wird zum Opfer der Boulevardpresse. Fiona Barton war selbst Journalistin für ein Klatschblatt, bevor sie Romane schrieb und ihre Sicht auf die Branche ist wenig beschönigend. Dass sie auch in der Lage ist, die anderen beiden Perspektiven, die der Mutter des einen Mädchens sowie des ermittelnden Polizisten, mit dem gleichen changierenden Spiel aus Licht und Schatten der menschlichen Natur auszustatten, ist eines der Pfunde, mit denen ihre Romane aufwarten. Das andere ist der spröde Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Perspektiven, wodurch der Leser immer etwas mehr weiß als die jeweilige Figur – und dann wartet sie noch mit Überraschungen auf.
(md)