Himmelstal

Daniel und Max sind Zwillingsbrüder. Doch so sehr sie sich äußerlich gleichen, so unterschiedlich sind ihre Lebensläufe: Während sich Daniel als Aushilfslehrer mehr schlecht als recht durchschlägt, ist Max ein erfolgreicher, aber manisch-depressiver Geschäftsmann, der in der abgeschiedenen Klinik „Himmelstal“ in den Schweizer Alpen behandelt wird. Als Daniel ihn dort besucht, gerät er in eine skurrile, märchenhaft anmutende Welt: ein „Zauberberg“-ähnliches Ambiente, das jeglichen Komfort bietet, in dem aber merkwürdige Regeln gelten und wo sich nicht nur die Patienten sonderbar verhalten. Max überredet den Zwillingsbruder, für ein paar Tage die Rollen zu tauschen und verlässt unter Daniels Namen die Klinik. Daniel bleibt als Max zurück und stellt schon bald fest, dass in Himmelstal nichts ist, wie es scheint. Mehr und mehr verschwimmen gut und böse, Wirklichkeit und Illusion – und ein Entkommen scheint unmöglich.

Nach „Die Schmetterlingsfrau“ ist der Schwedin Marie Hermanson mit „Himmelstal“ ein gleichzeitig verzauberndes und beklemmendes, atmosphärisch dichtes und spannendes Buch gelungen, das trotz der vergleichsweise profanen Auflösung unbedingt lesenswert ist.

(uk)

Himmelstal, idyllisch in den Schweizer Alpen gelegen, ist das Paradies auf Erden. Hier können sich reiche Patienten von ihrem Burnout-Syndrom erholen. Sie verbringen ihre Tage am Pool, genießen die frische Luft und die Aussicht auf die Berge. Als Daniel seinen Zwillingsbruder Max in der Kurklinik besucht, ist er von der »Zauberberg«-Atmosphäre so angetan, daß er beschließt, noch ein paar Tage länger zu bleiben. Max will in dieser Zeit ein paar Geschäfte in Italien erledigen und bittet seinen Bruder, ihn zu »vertreten«. Aber in dem malerischen Alpental ist nichts, wie es scheint, und für Daniel beginnt ein gefährliches Verwechslungsspiel. In ihrem atemberaubenden Psychothriller entwirft Marie Hermanson eine Welt, in der Gut und Böse nicht mehr zu unterscheiden sind.