Die Frau vom Dach der Welt
BIOGRAFIEN
Gelesen von Biggi Wanninger, Karlheinz Tafel
Informationen: Feature, 78 Minuten, 1 CDs, 12.9 €
Verlag: Headroom
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Rezension
Auf die Frage eines Reporters, was sie auf die Idee gebracht habe, verkleidet in die verbotene Stadt Lhasa einzudringen, antwortete die Französin Alexandra David-Néel 1925: "Das strenge, unsinnige Verbot, Zentraltibet zu betreten." Die zähe, kluge, kleine Frau bereiste den asiatischen Kontinent zu einer Zeit, als lange Reisen noch unerhört waren, besonders für eine Frau und besonders für die Tochter eines verarmten Börsenspekulanten. Man gewinnt den Eindruck einer ernsten, lebhaften, freiheitsliebenden Einzelgängerin. In ihren Reisen und Studien unterstützten sie ihr Ehemann Philippe Néel, ein Dandy, mit dem sie nur eine Woche verbrachte, aber zeitlebens in Verbindung blieb, und ihr Adoptivsohn Yongden, der sie als Übersetzer begleitete. Das nötige Hintergrundwissen über die tibetische Geschichte und den Buddhismus wird mit Hilfe sorgfältig konstruierter Atmosphären, Musik und einem Interview mit dem Tibet-Experten Andreas Hilmer kindgerecht erklärt. Therese Dürrenberger spricht Alexandra David-Néel. Die Stimme der Sechzigjährigen ist ideal für die ältere Reisende - die David-Néel wurde 101 Jahre alt -, wirkt aber unpassend für die 18-Jährige, die schon als Kind von zu Hause floh, wann immer sich die Gelegenheit bot. Eine beeindruckende Biografie, ergänzt durch ein reich illustriertes Booklet.
(ed)