Sweeney Todd and the string of pearls

Der Legende nach besaß Sweeny Todd einen Friseurladen in Londons Fleet Street. Es heißt, dass er dort mehr als 150 Kunden ausraubte, tötete - und die Leichen durch ein Tunnelsystem der Bäckerei von Mrs. Lovett zuführte, die daraus die Füllung für himmlische Törtchen machte. Die Geschichte erschien erstmals 1846 als Serienthriller und wurde schon kurz darauf in einem Londoner Theater aufgeführt - und 2007 von Stephen Sondheim mit Johnny Depp als Sweeney in die Kinos gebracht.
Dieses "audio melodrama in three despicable acts" (so der Untertitel) wurde vom "Hollywood Theater of the Ear" und Drehbuchautor/Produzent/Regisseur Yuri Rasovsky als Hörspielpremiere mit großer Sympathie für das Original und "viel frischem Blut" veröffentlicht. Ein tiefschwarzes und höchst humorvolles Vergnügen, das 2008 gleich drei US-Hörspielpreise (bestes Drama, Original-Skript und beste Produktion) einfuhr. 
Alle Beteiligten, vor allem W. Morgan Sheppard, agieren mit großer Spielfreude, greifen tief in die Akzentkiste und lassen vor opulenter Geräuschkulisse das London um 1846 lebendig werden. Für das Flair der Zeit sorgen auch die traditionell anmutenden Lieder. Sehr angenehm ist die Erzählerstimme von Martin Jarvis. Unterhaltsamer kann ein Hörspiel kaum sein. Auch wenn man danach nie wohl wieder "meat pie" essen wird.