Der Hexenschöffe

1636 ist ganz Deutschland vom Hexenwahn ergriffen. Auch im ländlichen Rheinbach, wo einige Jahre zuvor Familien zerrissen und Angehörige verbrannt wurden - wer übrig blieb, gehörte zur "versengten Art". Zu ihnen zählt auch die Frau des Kaufmanns Hermann Löher, des jüngsten Schöffen am Rheinbacher Gericht. Ausgerechnet er, der den Glauben an die Hexerei verweigert und die damals Getöteten für unschuldig hält, stellt sich der Obrigkeit in den Weg. Denn der Hexencommissarius löst eine Verhaftungswelle aus, von der auch Löhers Freunde betroffen sind. Obwohl er Angst um Frau und Kinder hat, kann er dem Treiben nicht länger tatenlos zusehen - nichts ahnend, mit welchen Mächten er sich fortan anlegt. Die wahre Geschichte aus einer sehr dunklen Zeit ist so authentisch, fesselnd und manchmal auch erschaudernd geschrieben, dass sie noch lange zwischen den Ohren nachhallt.

Sabine Swoboda bemüht sich um eine abwechslungsreiche Lesung, wirkt nach hinten raus aber etwas eintönig. Wie auch Zitate-Sprecher Dutschke kommt auch sie nicht gegen die starke Vorlage an. Unterm Strich aber eine solide Leistung.

(rw)

Hexen müssen brennen! Ganz Deutschland ist vom Hexenwahn ergriffen. Hermann Löher, Kaufmann und jüngster Schöffe am Rheinbacher Gericht, hat Angst um Frau und Kinder. Er glaubt nicht an Hexerei und die Schuld derer, die bereits den Flammen zum Opfer fielen. Eine gefährliche Einstellung in diesen Zeiten. Als die Verhaftungswelle auch auf Freunde übergreift, schweigt Löher nicht länger. Und schon bald beginnt für ihn und seine Frau ein Kampf gegen Mächte, die weit schlimmer sind als das, was man den Hexen vorwirft …