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Die Stumme

Chahdortt Djavann

Die Stumme

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Gelesen von Jasmin Tabatabai, Ulrike Hübschmann, Ursula Illert , Markus Hoffmann

Informationen: ungekürzte Lesung, 120 Minuten, 2 CDs, 18.99 €

Verlag: steinbach sprechende bücher

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Rezension

"Ein Bonbon, den man in einer dunklen Zelle lutscht, ist wie eine Erinnerung an das Leben." Sätze wie diese erwartet man nicht von einem 15-jährigen Mädchen. Doch Sätze wie diese sind es, die beim Hörer das ungute Gefühl wecken, dass dieser Roman einen wahren Hintergrund haben könnte. Ein Eindruck, der sich noch verstärkt, wenn neben Jasmin Tabatabai drei weitere Stimmen zu Wort kommen: eine Verlegerin, ein Übersetzer und eine Journalistin, der die Aufzeichnungen der 15-jährigen Fatemeh angeblich zugespielt wurden. Fatemeh wartet in einem iranischen Gefängnis auf ihre Hinrichtung - und alles, was ihr noch bleibt, sind ein Stift und ein dünnes Heft, in dem sie die Geschichte ihrer Tante, der "Stummen", aufzeichnet. Einer Frau, die sich nicht an die Regeln eines fundamentalistischen Staates hielt - dafür teuer bezahlte und auch Fatemehs Lebensweg vorzeichnete. Eine ergreifende Geschichte, die Tabatabai brillant und zeitweise so gefühlvoll liest, dass man die Tränen in ihren Augen zu erahnen glaubt. Die Erklärungen des fiktiven Übersetzers gleichwohl hätte man sich direkt zu Beginn gewünscht, tragen sie doch unmittelbar zum Verständnis bei. Bedauerlicherweise verfügt die CD zudem über keinerlei Booklet - hier wurde die Chance vertan, größeres Bewusstsein für ein kritisches Thema zu schaffen.

(tan)

Kurzbeschreibung

Fesselnd, schockierend, ergreifend: ein Roman, der unter die Haut geht. Fatemeh ist fünfzehn Jahre alt. Sie sitzt in einem Iraner Gefängnis und wartet auf ihre Hinrichtung. Wie es dazu kam, vertraut sie einem Tagebuch an – damit niemand ihre geliebte Tante, „die Stumme“, und sie selbst vergessen wird. Die Stumme war nicht von Geburt an stumm. Erst seit sie im Alter von zehn Jahren Zeugin wurde, wie ihr Vater ihre Mutter zu Tode prügelte, kam nie wieder ein Wort über ihre Lippen. Inzwischen ist aus dem kleinen Mädchen eine 29-jährige, attraktive Frau geworden, die nach ihren ganz eigenen Gesetzen lebt: Sie weigert sich, ein Kopftuch zu tragen, kleidet sich in den farbenprächtigsten Gewändern, läuft barfuß. Fatemeh ist fasziniert von dem Freiheitsdrang ihrer Tante, von ihrer Andersartigkeit. Doch in einer Welt, in der die Mullahs regieren, bleibt dies nicht unbestraft. Und als die Stumme sich dem Mann hingibt, den sie liebt, kommt es zur Katastrophe – zu einer Katastrophe, die auch Fatemehs Schicksal besiegeln wird …


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