Die Umarmung
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Jürgen Tarrach
Informationen: ungekürzte Lesung, 170 Minuten, 3 CDs, 22 €
Verlag: der diwan
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Rezension
Mit dieser Figur muss man einfach mitfühlen. Mit dieser Stimme, die große Herzensgüte abstrahlt und auch ein wenig Bedürftigkeit. Jürgen Tarrach liest die Ich-Erzählung „Die Umarmung“ aus einer so tiefen und treuherzigen Seele heraus, dass einem ganz warm wird ums Herz.
Obwohl Dolf, der Protagonist, in einem kühlen Umfeld arbeitet, als Leichenwäscher in einer Gerichtsmedizin. Dolf ist ein Verlierer- und Versagertyp, ohne Glück bei den Frauen, aber mit Spleens. Er sammelt Schmetterlinge und pflegt eine naive Welt- und Menschenwahrnehmung. Der starke Kontrast zu seiner Umwelt, vor allem seinem einzigen Freund, dem zweitklassigen Schürzenjäger Walter, führt anfangs wiederholt zu drolligen Verwicklungen. Dahinter lauert aber ein Abgrund, der sich zu öffnen beginnt, als er die Umarmung einer Frau, „die so schön ist, dass es sie gar nicht gibt“, fehldeutet.
Jürgen Tarrach bewahrt, selbst als klar wird, dass hinter dem Außenseitertum eine gefährliche psychische Störung lauert, stimmlich das herzige Gesicht. Wodurch sich beim Hören nach und nach das Grausen einstellt. Nicht die schlechteste Wirkung bei der Vertonung einer soliden Erzählung aus dem Mittelfeld der deutschen Literatur.
(mms)Kurzbeschreibung
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