Meister und Margarita

Der Teufel kommt nach Moskau - und bringt Verwirrung in das Sanatorium, das Varieté oder die beengten Mietskasernen, vor allem aber zum gemütsschwachen Schriftsteller Meister und seiner Margarita. Alle, die er trifft, stellt er auf die Charakterprobe hinsichtlich individueller Verantwortung und Schuld. Parallel dazu folgt man Pontius Pilatus - dem Posterboy der Moralisch-Schwachen - während der letzten Tagen Jesu. Michail Bulgakows Hauptwerk ist ein Irrflug durchs Vorkriegs-Moskau, ebenso bunte Collage wie penibel-langatmige Bibelrekonstruktion, ein Roman im Roman.

Die Adaption als Hörspiel unter der Regie von Klaus Buhlert wird dem mündlichen Charakter des Romans besonders gerecht. Allerdings verdichtet es auch einen äußerst komplexen Stoff noch akustisch in seiner Vielstimmig- und sprachlichkeit. Michael Rotschopf und Manfred Zapatka (als Erzähler) bilden zum Glück einen Ruhepol in diesem klanglichen und narrativen Labyrinth.

Das üppige Booklet ergänzt diese Prachtproduktion biografisch, kontextuell und fotografisch.
Hier wird ein ganz dickes Brett gebohrt - kantig, schwer, verwachsen.

(ds)

Ein TEUFLISCHES HÖRSPIELVERGNÜGEN: Eine fantastische Abenteuergeschichte, eine Liebesgeschichte, eine Parabel – ein russischer Faust: Das Leben in Moskau steht Kopf, in dieser Groteske um den Teufel und sein Gefolge, um Jesus und Pontius Pilatus, um einen gemütskranken Schriftsteller, der sich Meister nennt und Margarita, die Frau, die ihn liebt. In der überbordenden Hörspielinszenierung von Klaus Buhlert auf Grundlage der Neuübersetzung von Alexander Nitzberg wird Bulgakows Jahrhundertroman zu einem vielstimmigen Großstadtpoem.