Fahrenheit 451
FANTASY UND SCIENCE-FICTION
Gelesen von Marianne Mosa, Alf Marholm, Hellmut Lange, Hansjörg Felmy
Informationen: Hörspiel, 200 Minuten, 3 CDs, 19.9 €
Verlag: Delta Music
Rezension
„Fahrenheit 451“ (oder 232,78 °C) ist die Temperatur, bei der sich Papier entzündet. Der stilistisch beste aller Science-Fiction-Romane spielt in einem Regime, in dem es als Verbrechen gilt, Bücher zu lesen – deshalb müssen sie verbrannt werden. Vieles von dem, was Bradbury 1953 im Zeichen zunehmenden Werteverlusts heraufbeschwor, ist heute Wirklichkeit: Dauerberieselung durch Fernsehshows und Werbesprüche in Kombination mit Drogen hämmern die letzten Ansätze zu eigenen Gedanken aus dem Gehirn. In Francois Truffauts Kinoadaption von 1966 wandelt sich Oskar Werner vom Bücher verbrennenden Feuerwehrmann Guy Montag zum Bücher lesenden Staatsrebellen.
Man kann sich schwer einen anderen Montag als Werner vorstellen, doch TV-„Lederstrumpf“ Hellmut Lange ist ihm im packenden WDR-Hörspielklassiker von 1970 fast ebenbürtig. Regisseur Günther Sauer hält sich enger an die literarische Vorlage als Truffaut. Bei ihm hetzt der mechanische Spürhund nonkonformistische Bürger. Und die beiden weiblichen Hauptrollen werden nicht wie im Film von einer Person (Julie Christie) verkörpert, sondern sehr konträr gesprochen von Heidi Fischer (Revoluzzerin Clarisse) sowie Marianne Mosa (Montags angepasste Frau), die später als Tonstudio Brauns „John Sinclair“-Erzählerin Kultstatus genoss.
(MaHa)Kurzbeschreibung
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