Schrei der Angst (Folge 1) Feeder
FANTASY UND SCIENCE-FICTION
Gelesen von Martin May, Jona Mues
Informationen: Hörbuch, 110 Minuten, 2 CDs
Verlag: Phasenmusik
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Rezension
Der New Yorker Cop Miguel del Canto ist einem abscheulichen Mörder auf der Spur. Phillip Schwarz, der so genannte Feeder, versteht es, sich mollige Frauen hörig zu machen. Mit einer abartigen, selbst entwickelten Fütterungsmaschine mästet Schwarz seine bedauernswerten Opfer über Monate, bis sie extreme Fettmassen aufbauen und schließlich qualvoll zu Tode kommen.
Das nagelneue Label "Phasenmusik" scheint für sich die Grenzen des guten Geschmacks als Ort der Begegnung ausgemacht zu haben. Das dünne Eis des Zumutbaren ist für zart besaitete Gemüter gewiss nach wenigen Minuten durchbrochen.
Der Hörer erhält abgründige Einblicke in die Gedankenwelt eines sadistischen Psychopathen. Die sonore, warme Stimme des Erzählers Arndt Schmöle erklärt die Paraphilie des Feedings, des "Anfütterns" von Menschen zur Befriedung sexueller Bedürfnisse. Detaillierte Beschreibungen zeugen von der Gründlichkeit des Dialogbuchschreibers Federico Avino. Großes Lob gebührt der Abteilung "Musik & Effekte", dank derer ein wirkungsvolles Soundpotpourrie wie winterlicher Graupelschauer auf den Hörer niederprasselt.
Wen die etwas heftige Gangart des Hörspiels nicht abstößt, der erlebt ein ausgeklügeltes Psychospiel, das sich bald als überaus schmackhaft erweist. Doch Vorsicht: Das Hörspiel birgt geschätzte 20.000 Kalorien!
Kurzbeschreibung
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Re: Schrei der Angst (Folge 1) Feeder
Erster Eindruck: Man ist das krank, aber geil!
Das Cover:
Das Cover ist hammermäßig gestaltet und man sieht, dass es von einem Profi gemacht wurde. Es strahlt den Horror aus, den man in der ersten Folge auch erwartet.
Das Hörspiel (basierend auf der Doppel CD Version):
Wie die Hülle verspricht, erwarten dich 100 Minuten purer Thrill, was es mir beim Hören auch bereitet hat. Die Geschichte ist sehr gut durchdacht, mit vielen Hintergrundinfos bestückt und, was mir am meisten Freude bereitet hat, filmisch erzählt. So etwas hat es im Hörspielbereich noch nicht gegeben. Erzähler Arndt Schmöle reißt den Hörer in jede kleine Ecke des Bildes und beschreibt sehr gut, was gerade passiert. Dafür Dauemen hoch.
Die Geschichte über Phillip Schwarz, den Feeder, ist knallhart recherchiert und es wird sehr gut auf das eingegangen, was den Feeder ausmacht. Feeding ist ein Begriff, den man so nicht kennt, aber nachschauen kann im Netz.
Die Geschichte nimmt gute Ausmaße an und verliert in keiner Sekunde an Spannung.
Fazit: Ein toller Serienstart, der, trotz keiner Stolpersteine, sehr überzeugen kann.
Re: Schrei der Angst (Folge 1) Feeder
Man lernt im Leben nie aus und manche Hörspiele bringen einem sogar noch was bei. In der vorliegenden Folge der neuen Hörspielserie „Schrei der Angst“ treibt ein „Feeder“ sein Unwesen, der sich an fettleibigen Frauen ergötzt. Was genau ein „Feeder“ ist, wird im Laufe der Handlung mehr als deutlich. Der Hörer folgt FBI-Agent Miguel del Canto auf der Suche nach dem Feeder, Philipp Schwarz, der ein großes Vergnügen darin sieht, Frauen qualvoll zu Tode zu mästen. Und damit dürfte auch schon klar sein, dass diese Hörspielserie nichts für sanfte Gemüter ist.
Hinter der Produktion von „Schrei der Angst“ steht das neue Label Marctropolis von Marc Fehse. Das Label hat einen hohen Anspruch an sich selbst gestellt und wollte nach eigenen Aussagen ein Hörspiel erschaffen, welches wie ein Film vor dem inneren Auge abläuft. Das gelingt vor allem im ersten Drittel des Hörspiels auch wirklich sehr gut. Der Hörer ist mittendrin im Geschehen und die einzelnen Szenen sind prägnant beschrieben. Spätestens zu Beginn der zweiten CD jedoch hat man das Gefühl, als hätte jemand die Luft aus der Handlung gelassen. Die anfangs gute Story flacht mehr und mehr ab und wird unnötig in die Länge gezogen. Hätte man das Erzählte auf nur eine CD reduziert, hätten die Längen viel besser kaschiert werden können oder wären gar nicht erst aufgetreten. Dazu kommt, dass jede Bewegung und jeder Gedanke des FBI-Agenten del Canto wird dem Hörer detailliert erklärt und vorgekaut. Das macht das Hören auf Dauer unheimlich anstrengend und leider auch langweilig. Man hat ständig das Gefühl, nicht selbst mitdenken zu dürfen, sondern alles wohl portioniert serviert zu bekommen. Das ist sehr schade, denn ich hätte gern mehr Sachen einfach selber entdeckt.
Das größte Problem dieses Hörspiels ist aber der übermäßige Anteil an Textpassagen. Der Erzähler hat viel zu viel Text, was den Fluss des Hörspiels unnötig bremst. Viele Passagen und Erklärungen hätte man einfach weglassen und andere wiederum gut in die Dialoge der handelnden Personen einbauen können. Das Hörspiel ist so leider nahe daran, eine Lesung zu sein.
Was mir jedoch sehr gut gefällt an der ersten Folge, ist die Geräuschkulisse und der Einbau der Musik. Gerade actionreiche Szenen wie der Banküberfall zu Beginn, wirken sehr real. Und auch die Sprecher sind gut besetzt. Ernst Meincke, die geniale Stimme des Bakerman aus „Gabriel Burns“, spricht das Intro und schafft so einen guten Einstieg in die Serie. Hauptfigur und Polizist Miguel del Canto wird gesprochen von Martin May. Auch er ist kein unbeschriebenes Blatt und war unter anderem bereits bei „John Sinclair“ zu hören. Detlef Bierstedt und Annette Gunkel, ebenfalls zwei erfahrene Hörspielsprecher, ergänzen mit zahlreichen anderen Stimmen die Sprecherriege perfekt. Fehlt noch nur Arndt Schmöle in der Rolle des Erzählers zu erwähnen, der mit all dem Text wohl den schwersten Job hat. Doch dafür kann der gute Mann mit der etwas zu weichen Stimme für die Rolle des Erzählers ja schließlich nichts.
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Story auf jeden Fall packend und spannend zugleich ist. Die Umsetzung kann leider noch nicht ganz mithalten. Doch wenn Marctropolis das noch in den Griff bekommt und den agierenden Figuren etwas mehr Text für die Dialoge zukommen lässt, könnte aus „Schrei der Angst“ eine grundsolide Hörspielserie mit Zukunft werden.
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