Auf den Flügeln in die Tiefe - Geschichten vom Aufwachsen

Musik, Geräusche, Texte, Essays, Fragmente: Mirjam Wiesemanns Hörbuch-Projekt ist im besten Sinne experimentell. Texte, die vom Groß Werden erzählen, aus der Sicht von Kindern, Jugendlichen, alle aus der Musikszene. Sie hören den Eltern beim Musizieren zu, wundern sich über die Großen, driften in Träume ab. Etwa "Warum spielst Du Kontrabass, Vater", gelesen von Bastian Trost, erzählt von kratzenden Tönen, Fleiß und die Liebe des Vaters zum Instrument, die beim Kind heftige Eifersucht weckt ("Ich beschloss, vor seinen Augen in Ohnmacht zu fallen"). Zugleich verwöhnt jedes Erzählstück das Ohr zugleich mit bizarren, elegischen Klängen - fröhlich, federleicht und leicht verrückt. Eine wunderbare Reise durch Gedanken, Geräusche und Musik, die nicht gefällig sein will, aber aufs Verspielteste hängen bleibt. Man hört süß scheppernde Kinderklaviere, Vogelimitationspfeifen, die Saiten eines Flügels - und lauscht gebannt der Stimme von Jugendstar Sebastian Urzendowski, der im Matheunterricht von Vogelstimmen träumt. Oder Ulrich Tukur, der den Hörer zu einem kleinen Jungen zwischen den Notenstapeln unter dem Flügel führt. Ein wunderbares, liebenswert verrücktes und buntes Hörbuch, von dem man sich gerne mit auf die Reise nehmen lässt. Für Kinder und Erwachsene.