Fragmente der Erleuchtung

"Fragmente der Erleuchtung" sind autobiografische Texte, Notizen, Gedichte und Meditationen, welche dem Zuhörer neue Ansätze für die eigene Sinnsuche vermitteln möchten. Horst Liedtke agiert als zwei Autoren, einer inneren und einer äußerer Person, indem er seinen eigenen Weg zu Religion und Gott beschreibt. Einige der Passagen klingen wie Tagebuchauszüge, in denen sich der Autor tiefe Gedanken über Globalisierung und Zivilisation von der Seele geschrieben hat, die Aufzählung der Fakten seiner Lebensstationen scheint dann seiner Bewerbungsmappe entnommen zu sein und wirkt deplaziert. Seine geschilderten Kindheitserlebnisse sind auch nur für seine Familie interessant.
Der einzig spannende Aspekt ist der Vergleich verschiedener Weltreligionen. Die Kernbotschaften der jeweiligen Propheten und die synchronen Inhalte der heiligen Schriften regen tatsächlich zum Nachdenken an, sind aber leider nicht weiter vertieft. Einige Satzkonstruktionen der Buchvorlage sind sehr kompliziert und nicht hörbuchgeeignet. Und da der Autor und Sprecher über keine ausgebildete Stimme verfügt, ist der Vortrag monoton.
Mit einem Satz: Das liebenswert amateurhafte und mutige Werk eines Do-it-yourself-Autoren, dem im Bekanntenkreis wohl die Zuhörer ausgegangen sind, zu einem Thema, das in der heutigen Zeit nur Randgruppen interessiert.