Das Spiel der Könige

 England zur Zeit der Rosenkriege zwischen den Adelshäusern Lancaster und York (1455 bis 1485), mit dem Wechsel-„Spiel“ der Könige Edward IV. (York) und Henry VI. (Lancaster). Die Zwillinge Julian und Blanche of Waringham geraten in die Wirren dieser Zeit. Julian sympathisiert erst mit dem Duke of York, schlägt sich später auf die andere Seite. Als Edward König wird, riskieren Blanche und Julian mit ihrem Widerstand ihr Leben.

Axel Pleusers Hörspiel ist so umwerfend lebendig und authentisch, dass man den Burggeruch fast riechen kann. Das mit fast 80 Schauspielern und einer üppigen Geräusch- und Musikkulisse inszenierte Audioepos ist ein beeindruckendes Historiengemälde, das Gablés umfassender Recherche und Detailfreude gerecht wird. Doch bedarf die Menge der Charaktere großer Aufmerksamkeit. Angesichts der häufigen Namensgleichheit jener Zeit kann man schnell den Überblick verlieren. Doch alle Beteiligten sind im Booklet aufgeführt. 30 Jahre wurden in 450 Minuten packend umgesetzt, und die überzeugenden sowie gut besetzten Sprecher blendend angeleitet. 

Die ebenfalls mit mittelalterlicher Musik und Geräuschen versehene, weitaus längere Lesung fällt dagegen ab. Gablés Mut, sich mit dem vielstimmig agierenden Bierstedt zu „messen“, wird leider durch die hörbaren stimmlichen Qualitätsunterschiede geschmälert.

(bär)

England 1455: Die Lancastrianer führen einen verzweifelten Kampf, bis schließlich mit Edward IV. der erste König aus dem Hause York die Krone erringt. Für Julian und Blanche of Waringham brechen schwere Zeiten an, denn mit dem Widerstand gegen das neue Regime riskieren sie nicht nur ihr eigenes Leben. Doch in den Klauen der Yorkisten in Wales wächst ein Junge heran, der Englands letzte Hoffnung sein könnte ...