Leise, leise im Wind

So lässt es sich morden: den Liegestuhl aufgeklappt, die Kopfhörer raus und Thomas M. Meinhardts sommerlich-frische Krimilesung mit der feinen Note Nostalgie auf die Ohren. Der gepflegt-aristokratische Vortrag des Münchner Schauspielers versetzt einen unwillkürlich in Ferienlaune und Landhausstimmung. Dabei ist diese Kurzgeschichte so düster, dass sie von Edgar Allen Poe stammen könnte: Ein tyrannischer Privatier erschießt seinen Nachbarn, nur weil der sich weigert, ihm Land zu verkaufen. Hinterher stellt er den Toten als Vogelscheuche in sein Maisfeld. Bei Patricia Highsmith liest sich das wie der Bericht von einem Polo-Match: spannend, unterhaltsam, wunderbar harmlos. Bei Meinhardt klingt es genau so.

(smv)

Hinter den liebenswürdigsten Fassaden verbergen sich oft die tiefsten Abgründe: so auch bei Skip. Er beginnt einen unerbittlichen Streit mit seinem neuen Nachbarn. Als Skip dessen Hund tötet, ist dies nur der Anfang für seinen perfiden Plan, ihn für immer verschwinden zu lassen ... Thomas M. Meinhardt lässt ahnen, wie schmal der Grat zwischen Normalität und Wahn sein kann, und erzählt von dem alltäglichen Bösen.