Das Scherbenhaus

Carla lebt in Stade, einer Stadt, die man nicht unbedingt mit Gefahr in Verbindung bringt. Doch dann erhält die junge Frau unheimliche Fotos per Facebook. Absender ist ein gewisser Sven, der, wie sie bald herausfindet, nicht existiert. Seine Fotos zeigen menschliche Haut, Blut und ein Messer. Carla flieht nach Berlin, in die Wohnung ihrer Schwester. Doch die wird wenig später tot aufgefunden. Und die Wohnanlage mit dem schönen Namen "Safe Haven" entpuppt sich als ein mysteriöser Ort und als eine gefährliche Falle für Carla. Die Stärke des Romans von Sabine Kliem liegt im Suspense. Vieles bleibt in der Schwebe, auch die Frage, inwieweit Carla noch der Realität verhaftet ist. Die Sprecherin Sabine Lorenz vermag es, dem Text diese Ambivalenz zu entlocken. Auch das oft seltsame Verhalten der Bewohner von "Safe Haven" gegenüber der jungen Frau wird dank der Zwischentöne lebendig. Vor allem aber sind es die Rätsel, die den Plot antreiben und die Sabine Lorenz durch geschickte stimmliche Nuancen variiert. Dazu lässt Sabine Lorenz durch die Vermeidung sprachlicher Übertreibungen dem Zuhörer Raum für eigene Bilder und Ängste. Ein Art Audiokino in der Tradition von Alfred Hitchcock.

(mvs)

Carla Brendel wird seit Monaten von einem Stalker verfolgt. Aus Angst vor dem Fremden flüchtet sie zu ihrer Halbschwester nach Berlin. In Ellens luxuriöser Wohnanlage Safe Haven, die mit neuesten Sicherheitssystemen ausgestattet ist, fühlt sie sich beschützt. Doch kurz nach ihrer Ankunft verschwindet Ellen spurlos, ihre Leiche wird wenige Tage später aus der Spree gezogen. Ein tragischer Unfall? Carlas Zweifel wachsen. Sie bleibt in Ellens Wohnung und sucht nach der Wahrheit. Dabei merkt sie schnell, dass in Safe Haven ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen. Und es tödlich enden kann, wenn man zu viele Fragen stellt …