Wenn du mich tötest

Ein deutscher Tourist platzt in einen abgelegenen Pub an der schottischen Küste, stürzt ein Bier runter und ruft die Polizei, um seine Frau für vermisst zu erklären. Irgendetwas stimmt da nicht! Ein Einheimischer erinnert sich, das Paar erst kürzlich mit seinem Boot zur mythenumwobenen Sandwood Bay gebracht zu haben. Unterwegs kam es zu einem furchtbaren Streit. Detective Sergeant Gills, der für die Ermittlungen eigens in seine Heimat zurückkehrt, hat Julian Tahn schon bald in Verdacht, seine Frau ermordet zu haben. Zumindest scheinbar deutet alles darauf hin. Aber irgendetwas stimmt da noch immer nicht. Raffiniert entfaltet die Hamburger Autorin Karen Winter einen mysteriösen Plot, der meist dann, wenn man glaubt, ihn durchschaut zu haben, eine unvorhergesehene Wendung nimmt, die aber im Nachhinein durchaus Sinn macht. Meistens jedenfalls. Stilistisch wird sie mit ihren oftmals abgegriffenen Formulierungen der filigranen detektivischen Dramaturgie zu selten gerecht. Und auch Pascal Breuers beginnt seinen Vortrag leicht hölzern, distanziert, manchmal fast schon protokollarisch, ehe sich mit der Zeit dann doch noch eine fesselnde Lesung daraus entwickelt.

(smv)

Nach Kinlochbervie, einem Küstenort im Nordwesten Schottlands, verirrt sich niemand zufällig. Deswegen erregt die Ankunft von Julian Tahn Aufsehen. Verdreckt, durchnässt und völlig verstört bittet der Backpacker im einzigen Hotel der Gegend um ein Zimmer. In der Hotelbar verfolgt vor allem Peter Dunn Julians Eintreffen mit besonderem Interesse. Hatte er doch ihn und dessen Frau Laura auf seinem Boot mit hinaus vor die Küste genommen. Die beiden wollten drei Tage am Strand von Sandwood Bay verbringen. Am letzten Morgen bricht Laura auf, um Wasser zu holen. Sie kehrt jedoch nicht zurück. Trotz intensiver Suche bleibt sie unauffindbar. Dann wird südlich der Sandwood Bay an einem Strand die Leiche einer Frau angespült ...