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Interview: Jörn Radtke (jr) | Fotos: Oliver Fabré

Ken Follett

Die Tore zum Geld.

Wie man einen Bestseller schreibt, daraus macht Ken Follett keinen Hehl. Schließlich ist’s beim Schreiben wie beim Fußball: Das Geheimnis zu kennen, heißt nicht, es zu beherrschen. Follett aber beherrscht es aus dem Effeff und sagt von sich: „Ich habe nicht die, aber ich habe meine Methode gefunden.“ In einem Interview mit der „Welt“ beschrieb er sie einmal so: „Das Setting ist jedes Mal ein anderes, doch das Drama ist immer dasselbe: Immer ist eine Person in Gefahr. Immer eine Liebesgeschichte.“

Mehr als 90 Millionen Bücher soll der Brite weltweit verkauft haben, 27 Millionen Exemplare davon in Deutschland. Allein 3,8 Millionen Mal ist „Die Säulen der Erde“ über den Ladentisch gegangen. Sechs Jahre lang thronte dieser Titel an der Spitze der deutschen Bestsellerlisten. Vom ZDF befragt nach den beliebtesten Büchern aller Zeiten, antwortete das Publikum: „Die Bibel“ gefolgt von „Der Herr der Ringe“ vor „Die Säulen der Erde“.

Nun schickt Follett sich mit „Die Tore der Welt“ an, seinen Riesenerfolg zu wiederholen. Er knüpft mit dem neuen Roman an „Die Säulen der Erde“ an und hat ein lupenreines Sequel hingelegt: aufrichtige und intrigante Mönche, um die Macht streitende Könige, tumbe, grausame Ritter, ein charakterschwacher Bruder, ein talentierter, visionärer Baumeister, zwei starke, eigenwillige Frauen und – natürlich – die Kathedrale in Kingsbridge. Wieder geraten Personen in Gefahr, wieder ist es eine Liebesgeschichte. Die gleichen Zutaten, dasselbe Rezept – und doch langweilt Follett seinen Leser nicht, selbst wenn dieser beide Romane unmittelbar nacheinander liest. Das zeichnet Follett aus, macht ihn zu einem Phänomen: Er weiß genau, wie man einen „Pageturner“ schreibt. Ken Follet zu lesen, heißt nicht, in Sprache zu schwelgen. Seine Sätze sind einfach gestrickt, die Wortwahl orientiert sich am Alltäglichen. Ken Follett zu lesen, heißt, durch die Seiten zu hasten, immer wissen wollend, was den Protagonisten als nächstes widerfährt. „Man soll nicht über die Sätze nachdenken, sondern nur die Bedeutung erfassen. Deshalb packen einen die Geschichten“, sagt der Brite. Die Leser gut zu unterhalten, lautet seine Mission. Follett peilt keine Kritiker- Preise, sondern preisträchtige Verkaufszahlen an. Er liebt den Luxus, den ihm sein Schreiben ermöglicht.

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