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Reportage: Christian Bärmann (bär) | Fotos: Volker Corell

Scott Brick

Der 400-Hörbücher-Mann

Im Vergleich zu Scott Brick wirken selbst viel beschäftigte Stars wie Christian Brückner und Rufus Beck unproduktiv: Der US-Schauspieler hat innerhalb von nur sieben Jahren mehr als 400 Hörbücher aufgenommen. hörBücher schlenderte mit ihm durch Hollywood.

„Jack Benny, ganz klar.“ Auf die Frage nach seinem Lieblingsstar muss Scott Brick nicht überlegen. Zielsicher steuert er vor dem „Grauman’s Chinese Theater“ in Hollywood auf die Hand- und Fußabdrücke zu, die der US-Entertainer 1941 hier im Beton hinterlassen hat. „Jack hat sogar zwei Sterne auf dem Walk of Fame“, berichtet Brick und weist auf den mit Sternen vieler Stars gepflasterten Fußweg des Hollywood Boulevard. Scott Brick hat noch keinen Stern. „Eigentlich eine Frechheit, oder?“, fragt er grinsend. Stimmt. Denn dort, wo sogar Sternchen wie Britney Spears verewigt wurden, sollte seine berufliche Leistung auch gewürdigt sein. Brick ist in Sachen Hörbücher wohl einsame Spitze: Mehr als 400 „audiobooks“ hat der Schauspieler innerhalb von sieben Jahren aufgenommen. Belletristik, Thriller, Fantasy, Science- Fiction und Sachbücher – der 40-Jährige liest alles, was ihm angeboten wird. Fast alles. Die Biografie von George W. Bush habe er kürzlich abgelehnt, da „ich meinen Namen nicht mit ihm in Verbindung sehen wollte.“ Natürlich könne bei der Menge an Büchern nicht jedes Buch großartig sein. „Ich versuche, das Beste selbst aus nicht so guten Büchern herauszuholen“, erklärt Brick. Dabei lasse er die Worte des Autors für sich sprechen. „Ich lese mich nie in den Vordergrund“, betont er. „Wenn ein Hörer bei einem Hörbuch meine Leistung würdigt, habe ich eigentlich versagt“, fi ndet er. Bei ihm sei der Star immer die Arbeit des Autors.

  • Walk of Fame: Brick und der Stern von Regisseur Steven Spielberg am Hollywood Boulevard

Damit fährt der Kalifornier sehr gut, auch finanziell. Hatte er noch vor ein paar Jahren Schwierigkeiten, als Shakespeare-Tourschauspieler über die Runden zu kommen, haben ihm Hörbücher mittlerweile zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit verholfen. Vor kurzem hat er sich in Hollywood ein Haus gekauft. „The house that books built“, das Haus, das mit Büchern erbaut wurde, wie er es dankbar nennt. Doch Bricks zurückhaltende Lesungen, bei denen er natürlich auch mal mit Dialekten und Stimmlagen spielt, kommen nicht nur bei den Verlagen an. „Viele Menschen suchen nach Büchern, die ich gelesen habe – und nicht nach den Autoren, die sie geschrieben haben. Das ist ein großes Kompliment,“ freut er sich.

  • „Did you say something“: Hörbuchsprecher Scott Brick vor einem Wandgemälde der Stummfilmlegende Charlie Chaplin in Hollywood

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