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Reportage: Christian Bärmann (bär) | Fotos: Uwe Tölle

Oliver Rohrbeck

"Ich liebe es, Worte zu beseelen“

Mit einem kräftigen Ruck hält der Lastenaufzug an. „Hereinspaziert“, sagt Oliver Rohrbeck und öffnet die Tür. Wir stehen in seinem nagelneuen „Hörspiel-Studio“ in Berlin-Kreuzberg. „Schick, oder?“, fragt der bekannte Sprecher stolz und nimmt uns mit auf eine Tour durch die Räumlichkeiten, mit denen er sich einen Traum erfüllt hat.

Ja, ich bin die Stimme von Justus Jonas!“ Oliver Rohrbeck könnte sich viel Atemluft sparen, wenn er ein Schild mit dieser Aufschrift um den Hals hängen hätte. Kaum ein Tag vergeht, an dem er nicht darauf angesprochen wird. Kaum ein Artikel – auch dieser – wird geschrieben, der nicht damit einsteigt. Wer ihn sprechen hört, kann einfach nicht anders. Vor allem, wenn man der Generation der 25 bis 45-Jährigen angehört, die die Frage nach dem ersten Hörspiel ihres Lebens mit „Die drei Fragezeichen“ beantwort. Und der „erste Detektiv“, Justus Jonas, hat nun mal die Stimme mit dem höchsten Aha-Effekt. „Just“ heißt nach einem Lizenzgeplänkel zwar mittlerweile „Jupiter Jones“, doch Rohrbeck wird die Rolle des Justus Jonas auf ewig auf seinen kahlgeschorenen Schädel projiziert bekommen. „Ich kann damit gut leben, solange man mich nicht nur auf diese eine Rolle reduziert“, sagt der Berliner. Er ist stolz auf die Eigendynamik, die „Die drei Fragezeichen“ bekommen haben und findet es toll, seit fast 30 Jahren mit dabei zu sein. Im Besprechungszimmer seines neuen „Hörspiel-Studios“ in Berlin- Kreuzberg zeugen viele goldene Schallplatten vom riesigen Verkaufserfolg der Krimiserie für Jugendliche und Junggebliebene. „Diese goldene Platte hier wurde stellvertretend für 30 goldene Platten verliehen“, liest Rohrbeck ab und grinst. Eine gute Idee, findet er. „Sonst wären ja alle Wände unseres Studios damit vollgekleistert.“

Mit 42 Lenzen ist Oliver Rohrbeck bereits ein Urgestein der Sprecherszene. Als kleiner Steppke hatte er sich in der „Sesamstraße“ für Höheres empfohlen und 1972, mit sechs Jahren, seine erste Synchron-Hauptrolle für den Disney- Film „Pinocchio“ geangelt. An der Seite von Georg Thomalla und Harald Juhnke. „Da ich noch nicht richtig lesen konnte, hat Harald Juhnke mir immer die Sätze vorgelesen und gesagt, was ich zu tun habe“, erinnert sich Rohrbeck. Fortan war er dick im Geschäft. Nach mehreren Astrid Lindgren-Hörspielen folgten die „Fünf Freunde“, die im Hamburger Studio von Heikedine Körting aufgenommen wurden. Körting, die Regie bei nahezu allen Klassikern des EUROPA-Labels führte, fragte Rohrbeck, ob er Lust auf eine neue Krimireihe mit drei Jungdetektiven namens Justus, Bob und Peter hätte. „Alle zwei Wochen bin ich dann alleine von Berlin nach Hamburg geflogen, um mit Andreas Fröhlich und Jens Warwrczek die einzelnen Folgen aufzunehmen“, berichtet er. Mit seinen beiden Co-Stars verbindet ihn seitdem eine enge Freundschaft, die nicht nur in neuen „Die Dr3i“-Folgen, sondern auch in gemeinsamen Bühnen- und CD-Projekten seines eigenen „Lauscherlounge“-Labels ihre berufliche Fortsetzung findet.

Oliver Rohrbeck

Oliver Rohrbeck wurde am 21. März 1965 in Berlin geboren. Schon als Kind trat er in der „Sesamstraße“ auf und syn- chronisierte den Zeichentrickdrachen Grisu. Am bekann- testen ist seine Sprechrolle des Justus Jonas in der Hör- spielserie „Die drei ???“, aber auch seine Synchronstim- me von Ben Stiller hat hohen Wiedererkennungswert. Rohrbeck sprach auch den Theo in der „Cosby Show“. Er ist Schauspieler und Synchronregisseur (u.a. „Notting Hill“, „Rush Hour“, „The Green Mile“). Rohrbeck hat zwei Töchter und lebt in Berlin.

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