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Peter Lohmeyer

Denn Lohmeyer hält es seit seiner Kindheit mit den Knappen aus dem Revier, ist Fan von Schalke 04, den Königsblauen. Geboren im Sauerland, zog Lohmeyer als Kind mit seinen Eltern nach Hagen. Sein Hagener Freund aus jenen Tagen, Uli Richter, war Schalke-Fan – und so wurde Lohmeyer es eben auch. „Bei mir ist das nicht wie bei Hornby in Fever Pitch – es war nicht mein Vater, der mich mit zum Spiel genommen und zum Fan gemacht hat. Ich hab’ mich selber dafür entschieden“, erzählt er. Nach einem wohnortlichen Zwischenspiel in Stuttgart, wo er aufgrund des Trikots, das er in der ersten Sportstunde trug, den Spitznamen „Schalke“ verpasst bekam, wuchs Lohmeyer in Dortmund auf. In dieser Ruhrgebietsmetropole, in der es als achte Todsünde gilt, es mit Schalke zu halten, blieb Lohmeyer „seinem“ Verein doch treu: „Einmal Schalke, immer Schalke. Nur komische Leute oder Lizenzspieler wechseln den Verein“ befindet er. Alles in allem interessierte sich Lohmeyer in seiner Dortmunder Zeit allerdings mehr für „Mädchen und Mopeds als für Fußball“. Heute lebt er in Hamburg und Berlin und Fußball hat für ihn wieder an Stellenwert gewonnen: „Für mich ist Fußball wie Meditation. Die einen spielen Golf, die anderen machen Yoga.“ Lohmeyer geht eben ins Stadion, steht oder sitzt mit vielen anderen auf der Tribüne, um ganz bei sich zu sein.

Lohmeyer spielt nicht den Fußballbegeisterten. Lohmeyer ist fußballbegeistert. Kein Wunder also, dass er mittlerweile die Stimme des Fußballs im Hörbuch geworden ist. Ob Nick Hornbys „Fever Pitch“ oder F.C. Delius „Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“, diese beiden so unterschiedlichen „Fußball-Entwicklungsromane“, Lohmeyer liest sie alle, wenn nur irgendwie der Ball durch die Seiten rollt. „Letztens rief einer bei mir an und sagte „Das ist doch dein Genre“ – da wusste ich, dass es wieder um ein Fußballhörbuch ging“, berichtet er. Trotzdem fühlt er sich nicht auf das Thema Fußball abonniert: „Ich kann ja immer absagen, wenn ich nicht will. So lange die Fußballangebote Qualität haben, mache ich die gerne. Aber am liebsten mache ich Kindersachen“. Doch flattern die Angebote, Kinderliteratur einzulesen, nicht so zahlreich in Lohmeyers (Sprecher-)Kabine: „Ich hab’ schon mehrfach gesagt, dass ich gerne mehr Kindersachen machen würde – aber ich kriege trotzdem nicht mehr Angebote. Vielleicht ändert sich das ja nach diesem Interview...“

Berührungsängste hat Lohmeyer jedenfalls mit keinem Stoff: „Selbst wenn einer mit den Buddenbrooks kommt, dann sach’ ich, das mach’ ich. Allerdings brauche ich dann drei Jahre, während Ulrich Matthes oder Ulrich Noethen zwei Wochen brauchen. Für mich ist Noethen ein ganz großer Sprecher, der ist mit der Sprache auf die Welt gekommen, während ich mir das echt erarbeiten muss. Ich bin jemand, der sich bei der Arbeit oft verliest. Ich habe schon manchmal gedacht, dass man das gar nicht mehr schneiden kann, so oft wie ich mich verlese“, gesteht Lohmeyer.

Doch sei’s drum. Sicherlich: Wichtig ist am Schnitt-Platz – aber noch wichtiger ist doch immer noch auf dem Platz. Und hat je ein Chris Waddle einen Ulrich Noethen einen „Footballer“ genannt? Na also …

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