Das Herz kommt zuletzt
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22 €
Verlag: Berlin Verlag
Rezension
Ursprünglich als Online-Fortsetzungsgeschichte begonnen, merkt man Margaret Atwoods neuem Roman seine etappenweise Entstehung durchaus an. Die Dramaturgie der satirischen Dystopie folgt eher der Logik einer Fernsehserie, in der alles auserzählt werden muss, als der eines Romans, in dem manches der weiterdenkenden Fantasie überlassen werden könnte. Handlungs- und Ortssprünge ersetzen eine stringente Entwicklung des anfänglich angelegten Sujets. Charmaine und Stan lassen sich während einer Rezession für ein gesellschaftliches Experiment anwerben. Die geschlossene Welt, in die sie geraten, sieht vor, dass alle Mitglieder abwechselnd je einen Monat einer zivilen Existenz nachgehen und einen Monat im Gefängnis verbringen. Alle Häuser werden abwechselnd von zwei verschiedenen Belegschaften bewohnt. Charmaine und Stan allerdings geraten auf unterschiedliche Art in sexuelle Verwicklungen mit ihrer Zweitbelegschaft, wodurch alles durcheinandergerät. Wer nun wissen will, warum der Roman in Las Vegas endet, wo Stan als Elvis-Imitator auftritt, muss den Roman selbst lesen, denn das alles ist schlicht nicht nachzuerzählen. Wozu es gut war, ist am Ende schwer zu sagen, aber Ms. Atwoods schwarzer Humor ist letztlich immer eine Lektüre wert.
(kgr)Kurzbeschreibung
Jetzt direkt kaufen bei:
