Der Überläufer
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 25 €
Verlag: Hoffmann und Campe
Rezension
Im letzten Kriegssommer will Walter Proska aus dem Heimaturlaub in Masuren zum Dienst an der Ostfront zurückkehren, doch eine Gruppe von Partisanen jagt seinen Zug in die Luft. Proska überlebt und wird einer Einheit zugeteilt, die die Bahnstrecke sichern soll. Stationiert mitten im Sumpf und kommandiert von einem unberechenbaren Offizier fristen die Männer dieser Einheit ihr Dasein. Während der eine einen riesigen Hecht im nahen Fluss bekämpft, ringt ein anderer mit seinem Gewissen: Was bedeutet es dieser Tage eigentlich, seine Pflicht zu erfüllen? Proska beginnt, mit ihm über Moral und Sinnhaftigkeit zu diskutieren. Auf nächtlichen Patrouillen fragen sie, wer wirklich Freund und wer Feind ist. Vom Sumpfkoller bis hin zu kafkaesken Zügen der Handlung im zweiten Teil - der Roman hat nicht die federleichte Tonalität und Gemütlichkeit wie etwa aus "So zärtlich war Suleyken" bekannt. Er bringt dem Leser Lenz' eigene Heimat aber ebenso nah und wird an mancher Stelle unerwartet lyrisch, etwa beim Kriechgang über die feuchte Sumpferde. Der zweite Roman von Siegfried Lenz blieb bis dato unveröffentlicht. Grund war, nach anfänglicher Begeisterung, die ablehnende Haltung des Lektors, als das Überläufer-Sujet in der Erzählung an Bedeutung gewann.
(mel)Kurzbeschreibung
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