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Julia Franck

Rücken an Rücken

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.95 €

Verlag: Fischer

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Redaktion

Leser

Rezension

"Schlimm" sei dieses Buch, sagte Julia Franck, "weil es keinen harmlosen Ausweg nutzt." Die Autorin erzählt vom Aufwachsen der Geschwister Thomas und Ella im Haus ihrer Mutter, der Bildhauerin Käthe, die ihnen mit großer Härte begegnet und ansonsten sich selbst überlässt. Ella, ein kreatives, temperamentvolles Kind, wird zuerst von Käthes Liebhaber, später von ihrem Untermieter, einem Stasi-Spitzel, missbraucht. Davon erfährt nur ihr kluger, empfindsamer Bruder, der selbst schikaniert wird und später den Freitod wählt. Überhaupt wird jede Figur, die nicht selbst vollkommen verhärtet ist, ununterbrochen gequält.

Das Ostberlin, das Franck beschreibt, ist wüst und surreal, bevölkert von überlebensgroßen, grellen Charakteren. Gerade dieses Übermaß an Empfindsamkeit und Schrecken bietet den Ausweg, den Franck verweigern wollte. Wie ein Kind, das in der Geisterbahn die Fäden entdeckt hat, an denen die Skelette hängen und die Splitter an den Rändern der grob ausgesägten Medusa, verlässt man das Buch enttäuscht und erleichtert. Und doch: Einzelne Bilder sind verstörend schön.

Julia Francks Stimme ist nicht kraftvoll, aber eindringlich. Sie vertraut zu Recht der Melodik der eigenen Sätze, in deren Rhythmus man sich verliert.

(ed)

Kurzbeschreibung

Nach dem internationalen Erfolg von ›Die Mittagsfrau‹ erzählt Julia Franck in ihrem großen neuen Roman eine ergreifende Familiengeschichte im Deutschland der 50er und 60er Jahre. Ostberlin, Ende der 50er Jahre. Die Geschwister Ella und Thomas wachsen auf sich allein gestellt im Haus der Bildhauerin Käthe auf. Sie sind einander Liebe und Gedächtnis, Rücken an Rücken loten sie ihr Erwachsenwerden aus. Ihre Unschuld und das Leben selbst stehen dabei auf dem Spiel. Käthe, eine kraftvolle und schroffe Frau, hat sich für das kommunistische Deutschland entschieden. Leidenschaftlich vertritt sie die Erfindung einer neuen Gesellschaft, doch ihr Einsatz fordert Tribut. Im Schatten scheinbarer Liberalität setzen Kälte und Gewalt Ella zu. Während sie mal in Krankheit flieht und mal trotzig aufbegehrt, versucht Thomas sich zu fügen, doch nur schwer erträgt er die Erniedrigungen und flüchtet in die unglückliche Liebe zu Marie. Julia Franck zeichnet das Bild einer Epoche, die die Frage nach Aufrichtigkeit neu stellt. Sie erzählt von großer Liebe ohne Rückhalt und einer Utopie mit tragischem Ausgang – eine Familiengeschichte, die zum Gesellschaftsroman wird.


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