Wilhelm Weitling, Richter a.D., ist nicht unzufrieden, wenn er auf sein Leben zurückblickt: Einige weise Urteile hat er gefällt und eine Frau geheiratet, die er noch immer liebt. Seit er einen Autounfall überlebt hat, glaubt er an Gott, und als er beim Segeln auf dem Chiemsee in ein Unwetter gerät, hat er das Gefühl, als ob ein anderer gegen die Wellen ankämpft: „Vielleicht fühlte es sich so an, wenn Gott selbst handgreiflich wurde und einen Menschen rettete, mit dem er noch Pläne hatte.“ Nur, welche?
Während sich die Seerettung Weitlings gekenterter Plätte nähert, schlägt ein Blitz ein und Weitling findet sich in seiner eigenen Jugend wieder. Er wird zum unsichtbaren Beobachter des eigenen Lebens. Der Junge, der er damals war, kommt ihm vertraut und fremd zugleich vor. Manches, was ihm einst richtig erschien, findet er jetzt falsch oder umgekehrt. Aber dann wird es noch seltsamer, und das Leben, das Weitling als Geist beobachtet, beginnt sich von dem Leben, an das er sich erinnert, zu lösen. Nadolny begibt sich mit „Weitlings Sommerfrische“ auf eine bizarr-fantastische, verspielte, gelegentlich aber auch überkonstruierte, belehrende Zeitreise im Grenzgebiet zwischen Erinnern und Erfinden.
(smv)
»Sten Nadolny ist ein Erzähler unvergesslicher Geschichten.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
Wie wäre es, in die eigene Vergangenheit zu reisen? Sten Nadolny versetzt seinen verblüfften Helden zurück in dessen Jugend – und öffnet ihm nicht nur die Augen über sich selbst, sondern greift auch in seinen scheinbar vorgezeichneten Lebenslauf ein.
In einem Sommergewitter kentert das Segelboot des angesehenen Berliner Richters Wilhelm Weitling. Er kommt nur knapp mit dem Leben davon, muss aber feststellen, dass ihn sein Unfall fünfzig Jahre in die Vergangenheit zurückgeworfen hat. Neugierig, aber auch mit sanfter Kritik begleitet er den Jungen, der er einmal war, durch die Tage nach dem Sturm. Wer ist er damals gewesen? Und wie konnte aus diesem Menschen der werden, der er heute ist? Muss er die Erinnerung an seine Eltern, seine erste Liebe, seine Berufswahl, sein ganzes Leben revidieren? Und wird er zu seiner Frau und in sein altes Leben zurückkehren dürfen?Sten Nadolny entführt uns auf eine philosophische Zeitreise, die seinen scharf beobachtenden Helden zu unverhofften Erkenntnissen führt.
»Einfühlsam, detailgenau, auch vergangenheitssehnsüchtig.«
SZ-Extra
»Dieser charmant verspielte Roman ist tiefsinnig, ohne verblasen zu sein, ist tröstlich ohne jeden Anflug von Kitsch.«
FAZ
»Schön und mit philosophischem Tiefsinn erzählt.«
Fuldaer Zeitung
»Ein Roman, der Ferien vom Ich macht, so erfrischend wie ein sommerlicher Segeltörn.«
Westfälische Rundschau
»Sten Nadolny schreibt mit sanftem Witz und versteckter Verve, mit Blicken auf Details, die zusammengenommen das große Ganze darstellen, das Leben genannt wird.«
Nürnberger Nachrichten
»Warum er Schriftsteller geworden ist? Sten Nadolny hat mit dem Roman 'Weitlings Sommerfrische' eine witzig-ironische Antwort darauf gegeben. Eine Art literarische Autobiographie und ein philosophisches Gedankenexperiment.«
Die Presse
»Kühn konstruiert, elegant erzählt.«
Die Zeit
»Ein kluges, schönes Buch.«
Inforadio
»Ein reizvolles Experiment, das schön und mit philosophischem Tiefsinn erzählt ist(...)«
Welt Online