Ferien nur mit Papa

"Papa kommt! … Mama kommt!!!" - so lauten die ersten und letzten Worte des neuen Kinderromans der bekannten Autorin Gudrun Mebs. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich auch die Ich-Erzählung des Mädchens. Mit beiden gleichzeitig glücklich sein, das geht seit der Trennung nicht mehr. Aber nun warten auf Maja ein paar Tage Urlaub mit Papa. Doch alles kommt anders als gedacht?… Konzentriert auf einen Handlungsstrang und die beiden Hauptfiguren, nimmt uns Gudrun Mebs mit hinein in die Konflikte, die Gefühle und die Annäherung zwischen den beiden. Ein klarer Gewinn, dass die Wahl auf Catharina Westphal als Illustratorin gefallen ist. Sie zaubert mit schwarz-weißem Strich heikle und fröhliche Szenen gekonnt und auf das Wesentliche reduziert aufs Papier. So kann sie mehr an dem impulsiven Entwurfsstadium der Zeichnungen bleiben. Auch die Körperhaltungen und die Mimik stimmen. "Rollstuhl Max" ist ihr vertraut, hat sie doch selbst einen Freund, der sich mit Rollstuhl fortbewegt. Ihre "Oma und Frieder"-Geschichten haben Gudrun Mebs berühmt gemacht. Dieses Jahr wird die erfolgreiche Autorin 75 Jahre alt. Grundsätzlich interessiert sie immer, wie geht der Mensch mit dem Menschen um. In diesem Fall: Papa mit Maja. Die Ideen dazu scheinen ihr nicht auszugehen.

(ae)

»Mausi« – Maja kann es nicht leiden, wenn ihr Vater sie so nennt. Und auch nicht, dass sie ihn »Daddy« rufen soll. Sie hätte viel lieber einen richtigen Papa. Einen, der ihre Kleidergröße kennt und weiß, welche Bücher sie mag. Als die beiden im Urlaub statt in einem todschicken Ferienhaus unverhofft in einer verfallenen Waldhütte landen, müssen sie sich zusammenraufen. Und das funktioniert eigentlich richtig gut. Ach ja, Maja sitzt in Max, ihrem Rollstuhl. Und ist ein ganz normales Mädchen.