Lickin' Fifteen

Als Buch wäre das 15. Abenteuer der Kopfgeldjägerin Stephanie Plum nur halb so amüsant. Es ist dem komischen Talent und der Stimmvielfalt von Lorelei King zu verdanken, dass man durchweg schmunzeln, wenn nicht sogar laut lachen muss. Inhaltlich ist etwas der Lack ab, denn außer dem flotten Schreibstil hat Janet Evanovic vieles von dem Einfallsreichtum verloren, den die Serie so lange ausgezeichnet hat. Viele Themen, etwa Stephanies "on and off"-Beziehungen mit Ranger und Cop Morelli, werden nur noch recycelt. Auch Großmutter Mazur sowie die mollige Schwarze Lula sind Kopien alter Ausgaben.
Doch was kümmert das den Hörer? Lorelei King schmeißt den Laden wieder so umwerfend talentiert, dass man schon deswegen weiterhört, um wieder und wieder ihre Interpretation des coolen Ranger oder der quirligen Lula zu hören - schöner kann keine schlanke Blondine einen Macho, eine dralle Afro-Amerikanerin oder auch einen Mann ohne Zähne mimen.
Die Geschichte: Lula wird Zeuge, wie TV-Koch Chipote auf offener Straße geköpft wird. Obwohl sie selbst zur Zielscheibe wird, nimmt sie mit Oma Mazut an einem von Chipote beworbenen Barbecue-Wettbewerb teil, um den Mördern auf die Schliche zu kommen. In der Nebenhandlung jobbt Stephanie für Ranger, um eine Einbruchserie aufzuklären. Sehr zum Unwillen von Morelli.