Der gestohlene Abend

 Studieren im Ausland kann ein Leben verändern, aber auch eine Flucht vor der Heimat sein. Für Matthias, einen deutschen Studenten der Literaturwissenschaft an einer Hillcrest University, ist es beides. Zum einen verfolgen ihn die Erwartungen seines Vaters über den großen Teich, zum anderen begegnet ihm das neue Land mit Verlockungen, aber auch mit Misstrauen. Die Affäre mit seiner amerikanischen Kommilitonin Janine wirft ihn tief in den Mikrokosmos der Eliteuniversität, mit all seinen Hierarchien und zwischenmenschlichen Schlachtfeldern. Matthias muss sich auf eine Seite schlagen.

Fleischhauers Roman ist mehr als ein spannender Ausflug an die Universität und auch für diejenigen interessant, denen nichts an Campusromanen liegt. Seine Dichte und zwiebelhafte Vielschichtigkeit überzeugt zu jeder Zeit, seine Protagonisten sind rund, sein Charaktertableau vielfältig. 

Alexander Weise ist immer auf Augenhöhe mit seinem Helden. Man hört es förmlich knistern, wenn eine literarische Sensation eröffnet wird,  das Wasser scheint noch zu plätschern, wenn die Liebenden ihr allmorgendliches Aufeinandertreffen im Schwimmbad in der Umkleide fortsetzen. Kurz: Ein Hörspiel ohne Geräusche. Die etwas mickrig daher kommenden Zusatzinformationen verderben das Hörvergnügen nur unwesentlich.

(ds)

Leidenschaft, Rivalität und ein literarisches Geheimnis Matthias, Student der Literaturwissenschaften aus Deutschland, erhält ein einjähriges Stipendium an der renommierten Hillcrest Universität in Kalifornien. Dort trifft er nicht nur auf die rätselhafte Janine, er erfährt auch etwas über Literatur und die neuen spektakulären Thesen von Professor de Vander, der in ganz Amerika hohes Ansehen genießt. Als Janine sich wegen Matthias von ihrem Freund David trennt, ist es ausgerechnet David, der ihm die Augen öffnet über die erschütternde Wahrheit hinter de Vanders sprachwissenschaftlichen Thesen. »Das ist einmalig in Deutschland: Wolfram Fleischhauer gelingt in jedem Buch der Spagat zwischen Spannung und ambitioniertem Wissenschaftsroman.« Bücher »Wolfram Fleischhauer schreibt zum Niederknien intelligente Romane.« Andreas Eschbach