Schule der Lügen

Die "Goldenen 20er Jahre" hatten in Berlin jede Menge zu bieten: Charleston, Nachtclubs, Josephine Baker und den Tanz auf dem Vulkan, aber auch Drogen, Geschlechtskrankheiten, Inflation und Nazi-Parolen. In diesem El Dorado lernt in der gleichnamigen Transvestiten-Bar Edgar von Robov, ein Junge aus gutem Hause, eine betörende Exotin namens Alina kennen. Einem schmerzvollen Wechselbad leidenschaftlicher Gefühle und schroffer Ablehnung ausgesetzt, verfällt er ihr blind. Seine Famile beäugt die Verbindung mit großem Misstrauen. Als Alina plötzlich spurlos verschwindet, zögert Edgar nicht, ihr bis nach Indien zu folgen.

Wolfram Fleischhauers zugleich kraftvoller und mysteriöser Roman ist eine stilistisch auch ansprechende tour de force aus Theosophie, Koks und Sex. Ein Sittenbild einer amoralischen Gesellschaft, die im Angesicht der heutigen Spaßkultur aktueller denn je wirkt. Mathias Herrmann - bekannt als Rechtsanwalt Dr. Voss aus der TV-Serie "Ein Fall für zwei" und dem für einen Emmy nominierten holländischen Weltkriegsdrama "Bospartizan (?)" - merkt man die Lust beim Lesen an. Die Suche nach dem Ich im Göttlichen des liebestollen Studenten gestaltet er genauso lebendig, aber nie überzogen, wie die Abgründe der Weimarer Republik. Ein echter Geheimtipp!

(MaHa)

Berlin, 1926: In der Eldorado Bar lernt der junge Edgar von Rabov die betörend schöne Inderin Alina kennen. In einem schmerzvollen Wechsel von Leidenschaft und unerklärlicher Distanz verfällt Edgar ihr sehr bald. Doch was will sie von ihm? Und warum verfolgt seine Familie die Verbindung mit soviel Feindseligkeit? Als Alina plötzlich spurlos verschwindet, zögert er nicht, ihr bis nach Indien zu folgen... "Ich empfehle Wolfram Fleischhauers Roman. Hocherotisch – wunderschön beschrieben." Thomas Hocke, Literaturredakteur ZDF/3sat