Die Henkerstochter
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Michael Fitz
Informationen: gekürzte Lesung, 452 Minuten, 6 CDs, 16.95 €
Verlag: audio media
Um die Hörproben direkt anzuhören benötigen, Sie den Adobe Flash Player.
Sie können die Hörprobe hier downloaden
Rezension
Auch wenn ich mich als Niedersachse zu Beginn der Lesung von Michael Fitz an eine Episode des "Königlich Bayerischen Amtsgerichts" erinnert fühlte, so konnte ich mich dem Charme des in bayerischer Mundart eingelesenen Werks von Oliver Pötzsch nicht entziehen.
Im mittelalterlichen Schongau des 17. Jahrhunderts gehen merkwürdige Dinge vor sich. Kinder werden ermordet, und der Bau des neuen Siechenhauses wird auf unerklärliche Weise sabotiert. Man bringt die alte Hebamme Schongaus mit den Vorfällen in Verbindung und klagt sie der Hexerei an. Da diese jedoch ihre Schuld leugnet, soll der städtische Henker Jakob Kuisl ihr ein Geständnis unter Folter erzwingen. Kuisl, dessen Kinder von der Hebamme zur Welt gebracht wurden, ist von der Unschuld der Angeklagten fest überzeugt. Zusammen mit seiner Tochter Magdalena und ihrem angebeteten Stadtmedicus Simon macht er sich daran, den kniffligen Fall aufzuklären und die wahren Täter zu überführen. Die Zeit drängt, denn die Mehrheit möchte eine weitere Hexe brennen sehen.
Pötzsch erzählt eine bezaubernde Geschichte, die die menschliche Seite des von allen gefürchteten Henkers und seine Sicht auf den grausigen Beruf des Tötens und Folterns aufzeigt. Fitzs Lesung ist das Salz in der Suppe - anders und einfach klasse.
(jw)