Ed King

Ein Mann begeht einen schweren Fehler. Er schläft mit dem minderjährigen Au-pair-Mädchen seiner Kinder – während seine Frau im Krankenhaus weilt. Sein Fehltritt ist der Ausgangspunkt einer Tragödie, die Ödipus ins Internet-Zeitalter katapultiert. Das ungewollte Kind, abgelegt auf einer Türschwelle, bringt es schließlich zum König (sprich: Milliardär) der Hightech-Ära. Die Handelnden dieses spannenden Gesellschaftsromans sind starke Persönlichkeiten, die es trotz ihrer Skrupellosigkeit schaffen, uns für sie einzunehmen. Walter, der opportunistische Lügner; Diane, das listige Luder; Edward, der hochbegabte Egomane. Einerseits überzeichnete Romanfiguren, andererseits könnten sie direkt nebenan wohnen. Obwohl ihre Schicksale vorbestimmt zu sein scheinen, ist der Verlauf der Geschichte reich an Überraschungen. Es geht um Aufstieg und Absturz, um Schuld und Sühne, Wollust, Komplexe und Hemmungslosigkeit. Dieter Gring hat beim Lesen ein feines Gespür für unterschwellige Ironie und Spannung. Sein Perfektionismus passt hundertprozentig zur Atmosphäre der Geschichte, zum perfekt konstruierten Plot, der die Personen auf verschlungenen Wegen zueinander und schließlich zur bitteren Wahrheit führt.