Hool
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Johannes Steck
Informationen: ungekürzte Lesung, 620 Minuten, 19.99 €
Verlag: steinbach sprechende bücher
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Rezension
"Ich wärme meinen neuen Zahnschutz in der Hand an. Wende ihn mit den Fingern und presse ihn etwas zusammen. So mache ich es vor jedem Kampf." Der Ich-Erzähler lässt all seine Zerstörungslust zusammenfließen, dann gibt's in routinierter Hässlichkeit aufs Maul. Heiko gehört zu einer Gruppe Hooligans des Fußballvereins Hannover 96. Er ist Mitte 20, seine Mutter hat die Familie verlassen, der Vater ist Trinker. Heiko driftet zwischen Fitnessstudio, Kneipe und Taubenschlag, eine Wut in sich, die einmal die Woche eine Richtung bekommt. Die Schilderungen von Schlägen und Tritten und Platzwunden sind hart. Berührender sind jedoch die ruhigen Szenen, etwa in denen Heikos Schwester, die sich ein Leben im Reihenhaus hinterm Gartenzaun aufgebaut hat, plötzlich in Tränen ausbricht und ihr Mann sich stumm abwendet und geht. Während Winkler jedoch mitunter die Kontrolle über die Sprachebene verliert - derselbe Protagonist, der "affenfotzenverhurte Pissscheiße" sagt, lässt sich zu lyrischen Schilderungen der Landstraße in der Abenddämmerung hinreißen -, gibt Johannes Steck dem Buch eine Stimme, die diese Widersprüche vereint und die Geisteshaltung des Erzählers spürbar macht.
(ed)Kurzbeschreibung
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