Mein Leben im Schrebergarten
HUMOR
Gelesen von Wladimir Kaminer
Informationen: Lesung, 120 Minuten, 2 CDs, 19.95 €
Verlag: Random House Audio
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Rezension
"Die ‚Berliner Hütten' sahen wie eine gut geschützte Burg aus. (…) Mit ein paar Kanonen auf den Dächern könnte diese Anlage problemlos gegen jede feindliche Armee der Welt bestehen." Trotzdem gelingt es Wladimir Kaminer, Autor von "Russendisko" und Frontmann der Band "Leningrad", einen Platz in der Kleingartenkolonie zu ergattern, diesem "letzten Bollwerk deutschen Spießbürgertums". Anfangs widerwillig und nur seiner Frau Olga zuliebe, später mit echter Begeisterung richtet er sich auf Parzelle 118 ein, einem Nachbau des Paradieses im Maßstab eins zu 10 Millionen. "Kleingärtner aufgepasst - die Russen kommen!"
Befremdet, aber zärtlich beobachtet Kaminer das Leben in der Gartenkolonie. Seinen Parzellennachbarn Günter Grass - nein, nicht der Schriftsteller! - und dessen erotische Beziehung zu seinen Nadelbäumen. Die Raffinesse, mit der die Kolonisten jedes Jahr den Überschuss an Äpfeln und Rhabarber ihren Nachbarn unterzuschieben versuchen. Das regelmäßige Erscheinen der Prüfungskommission des Vorstands und die eifrigen Vorbereitungen darauf. Belustigt registriert er "typisch deutsche" Eigenschaften und Tätigkeiten: "Mit einem Gasbrenner unsichtbare Unkrautwurzeln verkohlen, das ist typisch deutsch." Hochkomisch sind auch seine Exkurse über Bruno, den Problembären, die Stasi oder russische Talkshows, gelesen mit russischem Akzent vom Autor selbst.