In Tante Julies Haus
JUGEND UND KINDER
Gelesen von Gustl Bayrhammer, Lina Carstens
Informationen: Hörspiel, 84 Minuten, 2 CDs, 12.99 €
Verlag: DAV
Rezension
Dichter unter sich. In Tante Julies Haus auf Helgoland, dem Geburtsort des Autors Krüss, trifft sich allabendlich ein illustrer Kreis an Sprachliebhabern. Abend für Abend nehmen sie sich einen Buchstaben des Alphabets nach dem anderen zur Brust und erfinden um diesen herum kleine, sprachgewandte Kurzgeschichten und Gedichte.
Gustl Bayrhammer, stimmlich voll, warm und unverkennbar Meister Eder aus "Pumuckl", liest mit roll-, roll-, rollendem "r" den vornehmen bayrischen Doktoren Beutelbach. Das auf die Spitze getriebene kichernde, naiv-qietschende Timbre in der Stimme der Figur Frau Rickert hat dagegen etwas zu viel Kleinmädchencharme für eine Pflegemutter, wie Frau Rickert eine sein soll. Tante Julie-Sprecherin Lina Carstens wiederum spielt in der gleichen Liga wie Gustl Bayrhammer. Geheimnisvoll und mit Tiefe in der Stimme würde man ihr die liebevolle Großmutter ebenso wie die hinterlistige Hexe abkaufen, in diesem Fall aber die kreative und gutmütige Tante. Eine Stimme, die sehr vielseitig einsetzbar ist.
Diese Sprecherleistungen, gepaart mit dem wunderschönen Text vom 1968 mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichneten James Krüss, machen aus diesem Hörspiel des Bayrischen Rundfunks (Regie Jan Alverdes) eine rund Sache.
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