Sterben

"Im Grunde Ihres Wesens sind Sie ein psychologischer Tiefenforscher, so unparteiisch und unerschrocken wie nur je einer war", schrieb Siegmund Freud in einem Brief an Schnitzler über seine Novelle. "Sterben" wird mit ruhigem und unsentimentalem Ton von Monica Bleibtreu erzählt. Diese Erzählung ist ein frühes Meisterwerk Schnitzlers und erzählt vom Prozess des Sterbens - von der Diagnose bis zum Tod. Der Blick auf die Geschehnisse ist unbarmherzig und genau. Und so entfaltet Schnitzler die Krankheit von Felix und seine Beziehung zu Marie zu einem Psycho-Drama. Der romantische Traum Maries von einem gemeinsamen Liebestod weicht schnell der Realität und den aufkommenden Ängsten und wandelt sich zu einer panischen Flucht Maries vor dem sterbenden Felix sowie dessen nahendem Tod. Mit seiner Gegenüberstellung von Todessehnsucht und Lebensdrang zeichnet sich Schnitzlers Werk als repräsentativ für die dekadente Epoche Fin de siècle (1890-1914) aus. Er zeigt, dass im Unterbewussten des Menschen Kräfte wohnen, die sich dem Verstand entziehen. "Sterben" ist eine unglaublich analytische Erzählung - distanziert, aber genau beobachtet. Und genau so liest sie auch Monica Bleibtreu. Sie hält sich zurück, variiert nur leicht ihre Stimme und erhält so die drückende Stimmung aufrecht. Aus dieser Geschichte gibt es kein Entkommen.

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Schnitzlers Erzählung Sterben ist ein frühes Meisterwerk (geschrieben im Alter von 30 Jahren), das das Sterben eines jungen Mannes von der ersten Diagnose einer unheilbaren Krankheit bis zum Augenblick des Todes genauestens seziert. Die Krankheit entwickelt sich zu einem Psycho-Drama zwischen dem Mann und seiner Geliebten, das vom anfänglichen romantischen Traum eines gemeinsamen Liebestodes bis zum Aufeinanderprallen von Todesverfallenheit und Lebensdrang reicht. Auf Grund ihrer zentralen Thematik ist die 1892 entstandene Erzählung zugleich ein repräsentatives Werk für das Fin de siècle und die Décadence.»Schnitzlers Erzählungen sind Meisterwerke in der Erzeugung literarischer Spannung.«Die Zeit»Im Grund Ihres Wesens sind Sie ein psychologischer Tiefenforscher, so unparteiisch und unerschrocken wie nur je einer war.« Sigmund Freud in einem Brief an Arthur Schnitzler