Teleny
KLASSIKER
Gelesen von Otto Strecker, Dietmar Wunder
Informationen: Hörspiel, 120 Minuten, 2 CDs, 16.9 €
Verlag: der sprachraum
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Rezension
"Teleny" lautet der unauffällige Titel der legendären "physiologischen Romanze" zwischen dem jungen Dandy Camille und dem ungarischen Pianisten René Teleny. Rückschauend erzählt der bleiche, zerstörte Camille einem Freund davon, wie er Teleny kennenlernt, wie dieser den "Neuling am Hofe des Priapus" in die homosexuelle Subkultur der 1890er einführt und wie ihre Liebe shakespearesk zerbricht. Wenn man dem Londoner Buchhändler Charles Hirsch glauben darf, war Oscar Wilde zwar an der Entstehung der Novelle beteiligt, aber als einer unter mehreren befreundeten Autoren. Neben erregenden, überraschend expliziten und ästhetischen, bisweilen auch entsetzlich kitschigen Sexszenen - hauptsächlich, aber nicht ausschließlich zwischen Männern - bietet "Teleny" einen Blick auf den sinnlichen Reichtum, den die viktorianischen gentlemen hinter ihrer Wohlanständigkeit verbargen.
Die Hörspielumsetzung unter der Regie von Jana Kozewa ist grundsätzlich gelungen. Georg Tryphon nimmt sich als Zuhörer im Café mitunter ein wenig dümmlich aus. Dafür spielt Otto Strecker einen zerbrechlichen Camille, Dietmar Wunder gibt katzenhaft den Pianisten Teleny.
Und wer sind Wildes Co-Autoren? Das Originalmanuskript schimmelt, wenn es noch existiert, auf einem feuchtkalten englischen Dachboden vor sich hin und bewahrt still sein Geheimnis.
(ed)Kurzbeschreibung
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