Ascheregen

Glück im Unglück gehabt, könnte man sagen, denn dieser Thriller um eine drohende Nuklearkatastrophe erschien als Buch fast zeitgleich mit der Reaktortragödie von Fukushima. Es geht um den Diebstahl von Lithium 6 in Japan, während gleichzeitig Plutonium aus einem französischen Forschungsreaktor verschwindet. Leider wirkt die Geschichte konstruiert, Personen und Situationen sind oft unglaubwürdig: eine Prostituierte, die von Kernphysik mehr versteht als Spezialabteilungen der Polizei. Ein nächtlicher 11-Meter-Sprung von einem fahrenden Frachtschiff, nachdem sich der Gesprungene wieder fix an einem Seil hoch an Deck zieht. Lange Unterhaltungen zweier Polizistinnen mitten in akuter Gefahr. Überhaupt, unendliche atomwissenschaftliche Analysen und Erörterungen komplizierter Sachverhalte nehmen einem die Lust am Zuhören. Welcher Krimi-Fan will wirklich so tief in die Atomwissenschaft einsteigen?

Uve Teschner als Sprecher macht seine Sache im Grunde gut, aber er kann das Steuer nicht herumreißen. Außerdem wirkt die Idee, einer japanischen Polizistin in der deutschen Übersetzung einen japanischen Akzent zu verpassen, lächerlich.

(sta)

Aus einem japanischen Kernreaktor wird Lithium 6 gestohlen. Gleichzeitig verschwindet aus einem Forschungsreaktor in Frankreich eine große Menge Plutonium. Beides zusammen lässt befürchten, dass Terroristen den Bau einer Bombe und einen Megaangriff auf eine amerikanische Großstadt planen. Die Nuclear Terrorism Unit wird eingeschaltet. Sie hat bald ein Schiff im Visier, das Tonnen von Uranerz geladen hat – und Kurs auf Los Angeles hält … »Die Nuklearkatastrophe in Japan ist furchtbar. Aber sie gibt uns die Möglichkeit, eine seriöse, neue Debatte über die Gefahren der Atomkraft anzustoßen.« Risto Isomäki