Phantom

 Als dieser Roman im April 2008 als Taschenbuch erschien, reagierten viele Cornwell-Fans entrüstet, weil sie sich in die Irre geführt fühlten. Denn statt einer erhofften neuen Episode der Kay-Scarpetta-Reihe, wurde ein bereits 1993 als „Vergebliche Entwarnung“ erschienener Fall einfach mit neuem Titel veröffentlicht. Handlungsstränge wirken auf Kenner wie unliebsame Rückversetzungen, und die den Akteuren zur Verfügung stehende Technik versprüht bestenfalls Retro-Charme. Wem das nichts ausmacht, wird dennoch ein ordentlicher, zuweilen auch düsterer Krimi dargeboten.

Während ihrer Arbeit an der Aufklärung des Mordes an einer Wahrsagerin gerät die junge Gerichtsmedizinerin Scarpetta in eine Serie grausamer Verbrechen, die die Handschrift eines unlängst hingerichteten Mörders tragen. Noch während sie sich auf der richtigen Spur wähnt, wird ihre Assistentin ermordet, und kurz darauf findet sich Scarpetta sogar als Angeklagte vor einer Geschworenen Jury.

Franziska Pigulla, die auch die anderen Hörbuch-Umsetzungen dieser Reihe liest, greift einmal mehr durch eine gute sprecherische Leistung die Stimmung auf. Ob Scapretta, Polizist Marino oder Nichte Lucy – man erkennt ihre „Stimmen“ immer wieder. Dennoch: 24,95 Euro erscheinen für sechs CDs, zumal für einen veralteten Roman, überzogen.

(kg)

Ein Hingerichteter, der weitermordet? Die tote Fernsehmoderatorin lehnte blutüberströmt und mit schweren Bisswunden am Fernseher. Am Tatort fand man Joe Ronnie Waddell im Drogenrausch. Ein klarer Fall: Der Schwarze wird auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Während sich Dr. Kay Scarpetta auf die Autopsie des Mannes vorbereitet, stirbt ein dreizehnjähriger Junge einen grausamen Tod: Der Mord trägt die gleiche Handschrift wie der an der Moderatorin. Aber wie soll der tote Ronnie Waddell ihn begangen haben? Dr. Kay Scarpetta glaubt nicht an Phantome und geht der Sache auf den Grund. Sie ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt.