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Christian Brückner

So viel Literatur, so wenig Zeit …

Sie sagen es. Selbst wenn ich lese, bis mir die Zähne ausgefallen sind, werde ich nur einen Bruchteil von dem gelesen haben, was ich gerne gelesen hätte. Und deswegen trifft mich auch der Vorwurf, ich würde zu viel und alles lesen – er stimmt doch überhaupt nicht. Leider kommen aus den genannten Gründen ohne mein Zutun jedes Jahr viele „Neuerscheinungen“ mit mir auf den Markt. Das muss ich hinnehmen, aber dann interessiert mich der Vorwurf auch nicht, weil er nicht von großer Recherche zeugt.

Ärgert Sie die gelegentliche Kritik, dass Ihre Hörbücher immer gleich klingen?

Ach, ich kann nur darüber lachen, wenn ich höre, dass man von Brückner immer ein und denselben Ton hört – immer den de Niro. Denn so wie wir uns jedem Text stellen, so wie wir uns vorbereiten, um jede Nuance zu treffen, kann das gar nicht sein, vor allem für das geübte Ohr. Meine Frau, die bei den Produktionen Regie führt, ist oft unerbittlich. Es kann sein, dass sie mich zwanzig Anfänge, des selben Textes lesen lässt, oft über mehrere Seiten, eh wir den richtigen Ton gefunden haben. Wir haben aus diesem Grund auch schon mal einen Tag im Studio vergeblich gearbeitet . Natürlich ist bei jeder Lesung der „Brückner“ dabei, ich kann schließlich nicht meine Stimme verleugnen. Mich ärgert die mangelnde Sorgfalt einiger Pressevertreter, die so einen Quatsch nicht schreiben würden, wenn sie wüssten, wie sorgfältig wir unsere Produktionen vorbereiten – und dass ich ein Buch natürlich nicht nur einmal und zwar im Studio lese.

Wie bereiten Sie sich auf die Aufnahmen vor?

Es ist ein langer Prozess, bis ein Buch ausgewählt und die Lesung vorbereitet ist. Zunächst gehe ich an jedes Buch heran wie ein unvorbereiteter Leser. Ich würde nie beim ersten Lesen mit einem Stift Notizen machen oder Häkchen an bestimmten Stellen setzen, weil ich mir dann das fantastische Vergnügen nehmen würde, auf ein unbekanntes Buch zu stoßen, das dann vielleicht herrlich ist. Danach bereiten meine Frau und ich die Aufnahme vor.

  • Die Ehefrau als Regisseurin: Waltraut Brückner bespricht mit ihrem Mann eine Hörbuchvorlage

Mit der ungekürzten Vorlage.

Ja. Wir kürzen grundsätzlich nicht. Ich finde Kürzungen bei Trivialliteratur absolut vertretbar, bei allem anderen unpassend.

Und wie verträgt es Ihre Ehe, wenn Ihre Frau und Regisseurin bei den Aufnahmen so unerbittlich ist?

Das führt sicher mal zu Problemen und Streitereien, zumindest akut (er lacht). Ansonsten sind wir so stolz auf das Kind „Parlando“, dass die Freude über unsere Programme die punktuellen Streitereien eindeutig in den Hintergrund schiebt.

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