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Schauspieler Schwarzmeier interviewt Autor Föhr

„Es käme mir komisch vor, wenn die Figuren hochdeutsch sprechen würden“

Mit „Der Prinzessinnenmörder“ ist Andreas Föhr der tolle Auftakt einer neuen Krimireihe gelungen – dessen akustische Fassung von Michael Schwarzmeier nicht nur mit viel Lokalkolorit eingelesen, sondern zuvor auch gekürzt wurde. Für hörBücher führte der Schauspieler ein Interview mit dem Autor.

Herr Föhr, was war Ihre erste Reaktion, als Sie die gekürzte Fassung gelesen bzw. gehört haben?

Ich habe die Kürzungen kaum bemerkt, ich hatte das Gefühl, es fehlte nichts. Allerdings habe ich an meinen eigenen Werken selbst schon so viel bearbeitet und gestrichen, dass ich gar nicht mehr genau wusste, was in der letzten Fassung noch drin stand. Aber bei Ihnen sind meine Bücher in den besten Händen. Man spürt, mit wie viel Liebe und Melancholie Sie da herangehen.

Viele Autoren wundern sich, wenn sie die gekürzte Fassung lesen, warum Sie zunächst überhaupt so viel geschrieben haben, wenn es auch so gut funktioniert. Wollen Sie beim nächsten Mal nicht von vorneherein nur 270 Seiten schreiben, dann muss ich fürs Hörbuch nichts kürzen?

(lacht) Nein, das wird leider nicht funktionieren. Man muss zwischen „Selberlesen“ und „Vorlesen“ unterscheiden. Vorlesen dauert ja wesentlich länger – da muss jedes Wort stimmen, einem quasi auf der Zunge zergehen.

Hätten Sie bestimmte Passagen lieber erhalten gesehen, taten bestimmte Kürzungen der Autorenseele „weh“?

Hier tat nichts weh. Alles Wichtige wurde „gerettet“.


Viele Autoren, etwa die Kollegen Klüpfel & Kobr, lesen ihre Mundart-Krimis selber – haben Sie auch damit geliebäugelt?

Daran habe ich keinen Gedanken verschwendet. Ich kann nicht besonders gut vorlesen, und habe sogar mal ein paar Stunden bei einem Sprechertrainer vom Bayerischen Rundfunk genommen. Ein paar Kapitel bei Lesungen selbst vorzutragen macht zwar Spaß, ist aber sehr harte Arbeit. Ich bin eben kein Schauspieler.

Standen für die Kommissare Wallner und Kreuthner echte Polizisten Pate?

Das kann man so nicht sagen. Natürlich habe ich Kontakt zum Leiter der Kripo Miesbach, ein netter, sachkundiger Mensch, der sich viel Zeit für mich genommen hat. Aber Wallner ist eine Kunstfigur, hier gab es verschiedene Einflüsse. Als ich meinem Nachbarn das Buch geschenkt habe, meinte seine Freundin: „Das bist doch du, du frierst doch auch immer so.“ Kreuthner dagegen hat ein Vorbild, doch das wird nicht verraten.

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