Inspektor Columbo lässt grüßen

„Nesserland“ heißt eine Halbinsel nahe Emden. Dabei könnte man getrost den gesamten deutschen Sprachraum so bezeichnen, sind hier doch bislang rund fünf Millionen Bücher des schwedischen Autors Håkan Nesser verkauft worden. hörBücher traf den ehemaligen Lehrer in Berlin – gemeinsam mit „seinem Sprecher“, Dietmar Bär.

Herr Nesser, dass schwedische Krimis in Deutschland sehr populär sind, ist bekannt. Wie aber sieht es umgekehrt aus? Kennt man in Ihrer Heimat deutsche Krimiautoren und –fernsehserien?

Kaum. Es werden nur sehr wenige deutsche Kriminalromane ins Schwedische übersetzt. Das einzige deutsche Krimiprodukt, das man bei uns kennt, ist die „Tatort“-Reihe. Die lief früher auch bei uns im Fernsehen. Doch selbst damit ist es inzwischen vorbei.

Das heißt, Sie haben Dietmar Bär nie in seiner Rolle als „Tatort“-Kommissar Freddy Schenk sehen können?

Doch – aber erst, nachdem er mir vor ein paar Jahren als Sprecher der deutschen Hörbuchfassungen meiner Romane vorgestellt worden war. Daraufhin hat er mir ein paar DVDs zugeschickt.

Herr Bär, hatten Sie irgendeine Beziehung zu skandinavischen Krimis oder speziell Hakan Nessers Romanen, bevor Sie den Auftrag erhielten, seine Bücher einzulesen?

Ich habe, wie wohl auch viele andere, zunächst die Krimis von Henning Mankell gelesen und bin irgendwann eher zufällig auf Hakans Bücher mit Kommissar van Veeteren gestoßen. Als es später darum ging, seine Romane als Hörbuch einzulesen, habe ich schließlich damit begonnen, mich ausgiebiger mit seinem Werk zu beschäftigen.

Wenn Sie Mankell mit Nesser vergleichen, dann …

…fängt Nesser dort an, wo Mankell aufhört. Das mag jetzt blöd klingen, weil ich die Nesser-Bücher einlese. Aber mir gefallen Hakans subtile Art und auch das Ironische, das man bei ihm oft zwischen den Zeilen findet, einfach besser.