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Neues vom Zauberlehrling

Insgesamt 470 Stunden haben Manteuffel, Stricker und die Tontechniker „Zacki“ Christian Zahler und Markus Zull hier gemeinsam in Sprecherkabine und Regieraum des Münchener Tonstudios „Plan 1“ verbracht. Anfangs traf man sich ein bis zwei Mal im Jahr, um die Bücher möglichst am Stück einzulesen. „Das ging, als die Bände noch dünner waren. Aber ab dem 'Feuerkelch' klappte das nicht mehr, da mussten wir in Etappen aufnehmen“, berichtet Stricker. Über die Arbeitsbedingungen im Tonstudio sind Stricker und Manteuffel voll des Lobes: „Ich bin auch davon abhängig, dass die Atmosphäre stimmt. Das sind alles Top-Leute hier, und sie sind alle gut drauf, unheimlich freundlich, motiviert und haben Spaß an der Sache – und das ist nicht vorgespielt“, sagt Manteuffel.

Vorspielen lässt er sich von „Zacki“ und Co. dafür die Stimmen der Figuren, die es gerade zu lesen gilt. Und auch das funktioniere bei den „Plan 1“-Tontechnikern schnell und reibungslos, so Stricker: „Wenn ich sage, jetzt kommt Mr. Weasley, dann wird auch Mr. Weasley eingespielt. Das geht hier mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit und war für das Gelingen auch sehr wichtig.“ Jede Figur ist mit ihrer einmal von Manteuffel gesprochenen Stimme digital gespeichert und wird dem Sprecher immer dann über den Kopfhörer vorgespielt, wenn sie nach längerer Zeit wieder auftritt. „Ohne nach links oder rechts zu gucken“, hätten sie die Figuren angelegt, erzählt Stricker.

  • Das „Potter“-Team: Sven Stricker, Renate Schönbeck (Programmleitung Hörverlag), Christian Zahler, Markus Zull (beide Tontechnik) und Felix von Manteuffel (v.l.)

Die Interpretation des Kollegen Rufus Beck kennt Manteuffel bis heute nicht. Und auch Stricker hat sie sich bewusst nicht angehört, um sich in seiner Arbeit nicht beeinflussen zu lassen: „Ich wollte nichts kopieren oder vermeiden“, erklärt er. Worauf es ihnen bei ihrer Interpretation von „Harry Potter“ angekommen sei? „Wenn man überhaupt mit so einem großen Wort wie Interpretation hantieren will, dann auf die Genauigkeit des Erzählens“, sagt Manteuffel. Und Stricker ergänzt: „Man sollte alles vom ersten bis zum letzten Band durchhören und sagen können, dass alles aus einem Guss ist.“ Besonderes Augenmerk habe man dabei auf die stimmliche Eigenheit einer jeden Figur gelegt. „Es gibt keine einzige Figur, die nicht in ihrer eigenen Nuance erfasst wird“, glaubt Stricker. „Bis auf diese Figuren, die sich so radikal verändern“, wirft Manteuffel ein. Zum Beispiel? „Neville Longbottom“, erläutert Stricker, „der kommt im ersten Buch als tölpelhafter Schussel daher, stolpert am Anfang nur über alles, ist praktisch die Slapstickfigur der Geschichte und entwickelt sich über die sieben Bände unglaublich weiter.“ Und an Manteuffel gewandt: „Wenn du ihn jetzt sprichst, dann mit seiner typischen Stimme, aber einer anderen, neuen Haltung.“ Überhaupt die Haltung der Figuren, die innere Einstellung – über sie definieren Stricker und Manteuffel die Protagonisten in ihrer „Harry Potter“-Aufnahme. Auf Dialekte als stilistisches Mittel verzichten sie ganz, um die Figurenvielfalt unterscheidbar zu machen. „Bei 'Harry Potter' lehne ich Dialekte ab. Denn es ist klar festgelegt, dass die Geschichte in England spielt“, lautet Manteuffels Ansicht. „Es ist ja auch viel spannender, über die Haltung zu kommen“, findet Stricker und führt aus: „Also, Mr. Weasley, das ist einer, der immer etwas Verdruckstes, Unrhythmisches in seiner Stimme hat. Der macht die Pausen in Sätzen an den falschen Stellen. Das alleine charakterisiert ihn sehr gut. Da muss man nicht mehr in die Höhen oder Tiefen gehen.“

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