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Ulrike Grote

Ihr Leben habe sich aber weder durch den Studenten-„Oscar“, noch die Nominierung verändert. Immerhin sei es danach etwas leichter gewesen, ihren ersten Spielfilm finanziert zu bekommen. „Was wenn der Tod uns scheidet“ – mit Monica Bleibtreu, Peter Jordan, Ulrich Noethen und Janna Striebeck – behandelt mit dem Tod ein schwieriges Thema und sei daher nur schwer ins Kino zu bringen. Es ist ein Episodenfilm, der neun Schicksale in einer Nacht im Krankenhaus verknüpft. „Es geht um Sterben, Abschied nehmen und wie man damit umgeht, wenn man plötzlich ein Kind verliert oder die Mutter schwer krank wird“, umreißt Grote ihren Film, den sie mit ihrer Geschäftspartnerin Ilona Schultz und der gemeinsamen Firma „Fortune Cookie“ produziert hat.

Auch wenn für Hörbücher zwischen ihren Regiearbeiten nur wenig Zeit bleibt, machen ihr die Produktionen daran großen Spaß. „Hörbucher mache ich total gerne, weil man sich gut darauf vorbereiten und sehr eigenständig arbeiten kann“, berichtet sie. Ulrike Grote nimmt alle Hörbuchproduktionen sehr ernst, ihre ihre Disziplin und ihre Schauspielausbildung kommen ihr dabei zugute. Sie liest jedes Buch einmal leise, dann dreimal zuhause laut, markiert Stimmen und Pausen, bevor es in Studio geht. Gelernt ist gelernt. Schauspielern sei schließlich ein Handwerk, und ihre Erfahrung von elf Bühnenjahren fruchten auch bei Hörbüchern.

  • Chritian Bärmann trifft Ulrike Grote im Kino

Aber Schauspielern – ob auf der Bühne, vor der Kamera oder im Aufnahmestudio – sei auch eine Berufung. „Als Schauspieler braucht man einen langen Atem, muss viel aushalten und mit Regisseuren auskommen, die man eigentlich nur erschlagen könnte. Trotzdem spielt man, weil man den Beruf  liebt“, betont sie, auch aus eigener Erfahrung. Wer nur deswegen Schauspieler werden möchte, um schnell berühmt zu werden, hänge einer Illusion und dem Vorbild von wenigen Ausnahmen nach. Auch deswegen habe sie „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“ gereizt. In dem Drama, das Ende der 60er-Jahre von Sydney Pollack mit Jane Fonda in der Hauptrolle verfilmt wurde, geht es um den Traum vom schnellen Ruhm. Es spielt zur Zeit der Prohibition, als sich viele Menschen zu Tanzmarathons angemeldet und tagelang bis zur totalen Erschöpfung durchgetanzt haben. Andere wiederum haben sich das angeschaut, um sich daran zu ergötzen, dass es anderen Menschen, die damit Geld verdienen wollen, noch schlechter geht. „Dabei“, sagt Grote, „hat eigentlich keiner dabei gewonnen, sondern alle verloren. Heute hat man eben ‚Deutschland sucht den Superstar’, und ich versuche das zu vermischen und auf heute zu beziehen.“ Es sei unglaublich, was man damals mit den jungen Leuten gemacht habe. Aber auch heute unterschrieben die jungen Leute zuweilen irgendwelche Knebelverträge und meinten, damit berühmt zu werden. Doch nur den wenigsten sei das vergönnt. Und nebenbei dreht Ulrike Grote im Altonaer Theater über die Proben zum Stück noch einen Dokumentarfilm, „über Schauspieler, die den Beruf lieben, der wirklich anstrengend ist, körperlich viel kostet und der finanziell meistens gar nichts bringt“, sagt sie – um danach wieder ganz in ihr Element abzutauchen. Die Bauprobe und der Bühnenbildner warten.

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