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Tess Gerritsen

Sie sprechen von Jane und Maura, als wären Sie alte Freundinnen von Ihnen.Vergeht ein Tag, an dem Sie nicht an die beiden denken?

Nein (sie lacht), nicht wirklich. Das ist auch ein Nachteil der Tatsache, dass ich jedes Jahr ein neues Buch schreibe, denn ich kann von den beiden nie wirklich Abstand nehmen. Allerdings habe ich für „Leichenraub“ eine kleine Auszeit genommen, da das Buch in einer anderen Zeit spielt. Jane und Maura sind mittlerweile ziemlich real für mich. Manchmal sogar so sehr, dass sie Teil unseres Haushalts wurden. Wissen Sie, warum ich „Der Meister“ geschrieben habe?

Nein, warum?

Nun, am Ende von „Die Chirurgin“ lebte der Serienmörder Warren immer noch – und ich war derart in seinem Kopf drin, dass mein Mann und ich über ihn geredet haben, als sei er eine echte Person. Ich wollte eigentlich keine Fortsetzung schreiben. Aber ich hörte immer Warrens Stimme. Immer fragte er mich, ob ich nicht wissen wolle, wie seine Geschichte weitergehe. Es kam zu dem Punkt, als wir in San Gimignano Urlaub gemacht haben, wo es ein Foltermuseum gibt. Mein Mann flachste: „Warren will da bestimmt reingehen.“ Spätestens da merkte ich, dass Warren einfach nicht verschwinden wollte, und ich beschloss, eine Fortsetzung zu schreiben.

Und das war die Geburt der Rizzoli/Isles-Serie?

Ganz genau. Aber ich habe Maura Isles zunächst vor allem eingeführt, weil ein Leser einen Wettbewerb gewonnen hatte, in dem er einer meiner Figuren einen Namen geben konnte. Er wählte „Maura Isles“. Und als das Buch zu Ende war, wurde ich neugierig, wie es mit ihr weitergehen würde. So läuft das also …

Was sagt Ihr Mann, dass er Sie mit fiktiven Charakteren teilen muss?

Er ist daran gewöhnt, wir sind seit 30 Jahren verheiratet. Anfangs hat es ihn gestört, dass ich mit den Gedanken ständig woanders war, weil ich immer die Stimme von meinen Figuren gehört habe (sie lacht), aber mittlerweile hat er sich daran gewöhnt.

  • In ihrem Arbeitszimmer studiert Tess Gerritsen die letzte Fassung ihres neuen Thrillers „Keepsake“.

Ist ein Ende der Serie in Sicht?

Noch nicht. Die Leben der Figuren ändern sich ja ständig. Aber ich kann mir gut vorstellen, einen Ableger vom Mephisto Club aus „Blutmale“ zu machen, mit jugendlichen Mitgliedern als Dämonenjäger – sozusagen eine Serie für junge Erwachsene. Aber die Rizzoli/Isles-Serie wird weitergehen. An Ideen mangelt es mir wahrlich nicht – ich hätte nur gerne mehr Zeit.

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