Letzter Mann im Turm
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 19.95 €
Verlag: C.H. Beck
Rezension
Lautes Lachen verbietet sich. Immerhin geht es in diesem Bombay-Roman, der von menschlichen Abgründen und Immobilienspekulation handelt, um ernste Dinge. Doch Aravind Adiga, der vor drei Jahren mit seinem Roman "Der weiße Tiger" für Furore sorgte, ist ein wahrer Meister des subtilen schwarzen Humors. Und so kann man gar nicht anders, als bei dieser bitterbösen Geschichte über einen unbeugsamen alten Mann, der als Letzter in seiner Wohnungsgenossenschaft dem millionenschweren Angebot eines Immobilienhais widersteht, immer wieder genüsslich zu grinsen. Denn die Charaktere sind so liebevoll boshaft gezeichnet, dass einem schon bald nichts Menschliches mehr fremd ist. Da gibt es die gluckenhafte Mutter eines bald erwachsenen Kindes mit Down-Syndrom, die ihren Sohn liebt, aber nur zu gern eine Pflegerin einstellen würde, die ihm den Hintern abwischt. Den weichlichen Moslem, der von seinen andersreligiösen Nachbarn um jeden Preis geliebt werden will. Die kommunistische Sozialarbeiterin, die der Verlockung einer schöneren Wohnung in einer besseren Gegend nicht widerstehen kann. Alles ehrenwerte Leute, die man aber besser nicht gegen sich aufbringen sollte. Denn das könnte böse enden.
(kgr)Kurzbeschreibung
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