Draußen

Volker Klüpfel und Michael Kobr haben einen neuen Krimi geschrieben. Im Vorfeld eine Warnung an die Fans des Erfolgsduos: Dieser Thriller hat so gar nichts mit dem zu tun, an was sich die Lesergemeinde der beiden gewöhnt hat. Es gibt kein idyllisches Allgäu, keine Kässpatzen, keinen Kluftinger und eigentlich auch keinen Humor. Im Interview des Verlags verraten die beiden Schreiber, dass sie einfach mal etwas ganz anderes ausprobieren wollten. Und so entstand in bewährter Gemeinschaftsarbeit eine spannende, aber obskure Geschichte in naher Zukunft, in der der düstere Brandenburger Wald, die Anhänger der durchgeknallten Prepperszene, skrupellose Lobbyisten der Energiewirtschaft, kampferprobte ehemalige Legionäre der Fremdenlegion und ein dunkelhäutiges Geschwisterpaar auf der Flucht vor unbekannten Mördern wichtige Rollen spielen. Und es funktioniert: Mit geschickten Perspektivwechseln gelingt es den Autoren, genug Spannung zu erzeugen, dass der zu Beginn leicht überforderte Leser dranbleibt und tief in die Story eintaucht, bis er sich, atemlos wie die gehetzten Protagonisten, endlich dem schlimmen Ende nähert. Eine böse, fantasievolle Dystopie, weit weg und dennoch nahe genug an der heutigen politischen Realität, um beim Leser ein ungutes Gefühl in Kopf und Bauch zu erzeugen.