Muttersohn

Martin Walser

Muttersohn

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Gelesen von Martin Walser

Informationen: gekürzte Lesung, 550 Minuten, 8 CDs, 29.95 €

Verlag: Argon Verlag

Eine Hörprobe abspielen

Rezension

Zu viel gewollt und sich damit übernommen - dieser Eindruck drängt sich auf beim Hören von Martin Walsers neuestem Roman. Der "Muttersohn" ist wie ein großer Strom an Wörtern und Einfällen, der kraftvoll beginnt und sich in Mäandern verliert, ein Ziel vor Augen, aber weitschweifig und immer träger fließend, nur ab und an wieder an Tempo gewinnend. Walser überfrachtet seine Geschichte mit christlicher Symbolik - von unbefleckter Empfängnis über die Bergpredigt bis zur Kreuzigung - und stilisiert seinen "Muttersohn" Percy zum neuen Jesus. Etwas weniger dick aufzutragen hätte diesem Roman und seiner Hauptfigur gut getan. Es ist ja nicht so, dass man nicht merken würde, was Walser umtreibt. Nächstenliebe, Glaube, Vertrauen, Offenheit, Milde, Toleranz - dass unserer Welt eine Wiedergeburt der Werte gut anstände, die sie verloren hat, diese Botschaft Walsers ist klar. Allein, hätte es dieser platten Jesus-heute-Kopie bedurft sie zu verkünden? Hörenswert ist "Muttersohn", weil Walser eigentümlich, aber doch gut liest. Sein gerolltes R, die langgezogenen Vokale, die leicht belegte Altmänner-Stimme - das ist anders, als man es von geschulten Sprechern gewohnt ist, und animiert zum Hinhören.

(jr)

Kurzbeschreibung

Wovon handelt dieses Hörbuch? Es ist leichter zu sagen, wovon es nicht handelt. Es handelt also von allem, vor allem von Anton Percy Schlugen, von ihm und mit ihm und durch ihn. Seine Mutter tauft ihn Anton, nennt ihn Percy, selber heißt sie Josefine Schlugen, wird Fini genannt. Sie ist Schneiderin, lebt, auch als sie mit einem Mann zusammenlebt, allein. Jahrelang schreibt sie Briefe an Ewald Kainz, der auf den Stufen des Neuen Schlosses in Stuttgart eine politische Rede hielt. Die Briefe schickt sie nicht ab, sie liest sie ihrem Sohn vor und vermittelt ihm so, dass zu seiner Zeugung kein Mann nötig gewesen sei. Mit diesem Glauben lebt Percy. Ein Hörbuch darüber, was die Liebe vermag, was der Glaube vermag, was die Sprache vermag – und über die Kunst, Motorrad zu fahren.


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