Wunderkind - Die glänzende Silbermünze

Wer Simon Jäger nur als deutsche Stimme von Matt Damon oder Heath Ledger kennt, für den wird dieses Hörbuch ein Erlebnis. Alle anderen erfreuen sich an der gewohnt facettenreichen Stimme Jägers. Man möchte ihn fast ein Chamäleon nennen, da er sich stimmlich nahezu perfekt in die vielen Charaktere verwandeln kann, die im "Wunderkind" auftauchen. Der Hörer vergisst schnell, dass hier nur ein einziger Sprecher sein Können zeigt und dankt es ihm mit Achtung und stetem Weiterhören. Doch Simon Jäger allein macht noch kein grandioses Hörbuch.

Der Autor entwirft mit "Das Wunderkind" eine höchst komplexe Fantasywelt, in die der Hörer schnell eintauchen, sich aber auch genauso schnell verirren kann. Kürzungen und Vereinfachungen in der Handlung wären wünschenswert gewesen, um den Abenteuern des Pariser Jungen Caius besser folgen zu können. Definitiv kein Hörbuch, das man nebenbei oder zum Einschlafen hören sollte, sondern mit voller Aufmerksamkeit. Wenn man das tut, am besten mit möglichst wenig Unterbrechungen, dann wird man mit Hochspannung belohnt. Vor allem die Kampfszenen sind wortgewaltig und erzeugen derart starke Bilder, dass sich einem die Nackenhaare aufstellen. Das hat Simon Jäger erkannt und er setzt es so gut um, dass das "Wunderkind" trotz inhaltlicher Schwächen empfehlenswert bleibt.

(red)

Paris. Eine Silbermünze stellt Caius´ Leben völlig auf den Kopf. Ein Mann hat sie ihm geschenkt und er wird die Münze nicht mehr los. Er wirft sie immer wieder weg, doch sie kehrt zu ihm zurück. Diese Münze ist Caius' Schlüssel zu einem verborgenen Viertel, das auf keinem Stadtplan zu finden ist und in dem sich das Böse tummelt. Und dort macht er eine schreckliche Entdeckung: Er ist das Wunderkind, der Junge, für den die Bewohner der verborgenen Stadt sterben und für das der Mann mit dem Mondgesicht töten würde.