Briefe aus der Umlaufbahn

"Lieber John" - so begann Jerry M. Linenger jede Mail an seinen Sohn von Bord der russischen Raumstation MIR. Linenger war der vierte von sieben US-Astronauten, die mehrere Monate in der ersten ständigen Basis der Menschheit im All verbrachten. Von Januar bis Mai 1997 schrieb er seinem einjährigen Filius Briefe aus dem All. Sanft und liebevoll im Ton, gleichzeitig voller Informationen über das Leben in der Schwerelosigkeit.
Herausgekommen ist ein wunderbares Dokument, in dem die Ehrfurcht vor der Schöpfung, seine Liebe zur Erde und der Stolz auf seine verantwortungsvolle Aufgabe zu spüren ist. Ausführlich, anschaulich und mit verständlicher Sprache schilderte Linenger den Alltag im All. Wie man in der Schwerelosigkeit isst und schläft, wie viele Sterne er sehen konnte und wir er es schaffte, über Funk - bei einer Geschwindigkeit von 28.000 Kilometern pro Stunde - die neusten Footballergebnisse von der Erde zu bekommen (oder auch nicht). Und natürlich seinen sechsstündigen Weltraumspaziergang. 
Schauspieler Peter Jordan trifft genau den richtigen Ton. Er liest die Briefe so, als würde er sie gerade selbst verfassen. Zurückhaltend und doch voll jener Emotionen, die Linenger "da oben" gefühlt haben muss. Zwischendurch liefert Lena Münchow sachlich interessante Informationen zu Raumfahrt und MIR.